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Zysten Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die von einer Kapsel umfasst sind. Eine Zyste besteht aus einem oder mehreren dieser Hohlräume, Kammern genannt. Gefüllt ist die Zyste mit einer Körperflüssigkeit, in der Regel Blut oder Gewebeflüssigkeit. Seltener ist der Inhalt breiartig, wenn Eiter oder Talg die Füllmaterialien sind. Es gibt keine festgelegte Körperstelle, an der Zysten auftreten, man findet sie überall im und auf dem Körper. Im Grunde hat jede medizinische Fachrichtung mit Zysten zu tun, es lassen sich aber typische Körperstellen benennen, an denen Zysten gehäuft auftreten. Diese sind die Eierstöcke der Frau, die Brüste von Mann und Frau, die Nieren und die Kniekehlen. Auch auf der Haut lassen sich häufig Zysten feststellen. Bei Mukoviszidose-Patienten entwickeln sich im Krankheitsverlauf zystenähnliche Schleimansammlungen in der Lunge, die die Atmung behindern und Hautgrund der niedrigen Lebenserwartung Betroffener sind. Die meisten Zysten bereiten keine Beschwerden, sie sind aber je nach Lage fühlbar und optisch auffällig. Die Symptome, sofern sie auftreten, sind bei allen Zysten ähnlich und sind zumeist leichte bis mittlere Schmerzen. Unangenehm wird es, wenn eine Zyste platzt, dann treten plötzlich starke, kolikartige Schmerzen auf. Da die Symptome je nach Lage der Zyste im Körper zudem variieren können, sollen die meist verbreiteten Zysten im Folgenden vorgestellt werden.

Zysten an Geschlechtsorganen

Inhaltsverzeichnis zum Thema Zysten

Die bekannteste und bei Frauen häufigste Zyste ist die Eierstockzyste, auch Ovarialzyste genannt. Eierstockzysten müssen aufgrund der verschiedenen Ursachen und Entstehungsmechanismen in drei Typen unterschieden werden: Retentionszysten, funktionelle Zysten und krankheitsbedingte Zysten. Die Ursache funktioneller Zysten sind Hormone, insbesondere die hormonellen Schwankungen während des Zyklus oder in den Wechseljahren. Sie können an einem oder beiden Eierstöcken auftreten, sind in der Regel nur wenige Zentimeter groß und verursachen keine Beschwerden. Retentionszysten entstehen, wenn sich in den Eierstöcken Drüsenflüssigkeit anstaut und aufgrund dieses Staus die Drüse anschwillt. Die Retentionszysten, zu denen vor Allem die, aus Talg, Haaren, Knorpel- oder Knochengewebe bestehende, Dermoidzyste gehört, sind im Vergleich zu funktionellen Zysten selten, arten jedoch in einigen Fällen zu bösartigen Tumoren aus. Sie verursachen auch häufiger Beschwerden. Der dritte Typ sind Endometriosezysten, die auch Schokoladenzysten genannt werden. Bei dieser Krankheit befindet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter und es kommt zu vielfältigen Beschwerden mit großen, blutgefüllten, Zysten. Ob eine Ovarialzyste Symptome verursacht, ist in hohem Maße abhängig von ihrer Größe. Kleine Zysten sind in der Regel symptomfrei und werden zufällig bei der frauenärztlichen Kontrolluntersuchung entdeckt. Erreicht die Zyste aber eine bestimmte Größe, so verursacht sie starke, zumeist ziehende oder dumpfe, Unterleibsschmerzen, Störungen der Darmtätigkeit, einen häufigen Drang zum Wasserlassen, Rückenschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Patientinnen klagen zudem häufig über Unregelmäßigkeiten der Periode und sehr starke Menstruationsbeschwerden. Treten Zysten in Zusammenhang mit einer Endometriose auf, so kommt es zusätzlich zu vielseitigen Beschwerden wie lang anhaltenden, zyklusunabhängigen Schmerzen im Unterbauch, Zyklusstörungen, Blut im Urin und Unfruchtbarkeit. Brustzysten verursachen sehr viel seltener Beschwerden, auch fallen sie nur in seltenen Fällen optisch auf. Erkannt werden sie von der Betroffenen selbst oder der Gynäkologin beim Abtasten der Brust oder im Brustultraschall. Ein typisches Symptom von Brustzysten ist der Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze. Brustzysten sind aufgrund des Baus der weiblichen Zyste und hormoneller Schwankungen bei Frauen häufiger vorzufinden als bei Männern. Es gibt jedoch auch Berichte über entsprechende Zufallsbefunde bei Männern, die aber nur in Ausnahmefällen Beschwerden verursachen.

Häufige Zysten

ZystenKieferzysten werden in zwei Typen unterschieden: Radikuläre Kieferzysten, der Ursache Entzündungen sind, und follikuläre Kieferzysten. Diese entstehen aus Fehlentwicklungen des Zahngewebes. Aufgrund der Seltenheit von Symptomen werden Kieferzysten in der Regel von einem Zahnarzt oder Kieferchirurgen zufällig bei einer Röntgenaufnahme oder Kieferoperation entdeckt. Erreichen Kieferzysten eine bestimmte Größe, so sind sie durch den Betroffenen selbst und den Mediziner als deutliche Vorwölbung des Kieferknochens ertastbar. In diesem Zustand kann es bei empfindlichen Patienten zu Beschwerden kommen, Schmerzen sind jedoch selten. Interessant ist das hörbare Knistern beim Drücken auf die Zyste.

Wachsen die Zysten noch weiter, so sind Schmerzen unvermeidlich. Denn durch Verformungen des Knochens oder die übermäßige Belastung des Kiefers kann es zu Knochenbrüchen kommen, auch Infektionen sind häufig. Drückt die Zyste auf benachbartes Gewebe, so können Beschwerden wie eine Überreizung der Nerven und neuropathische bis neuralgische Schmerzen die Folge sein. Die Nierenzyste ist ebenfalls unauffällig und symptomfrei. Auch sie wird in der Regel zufällig entdeckt. Selten erreicht die Nierenzyste Faustgröße, verdrängt damit die Niere und verursacht dadurch starke Flanken- und Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeit und Übelkeit. Sind beide Nieren betroffen, so spricht der Mediziner von Zystennieren. Diese können beschwerdefrei bleiben, sind jedoch häufig Auslöser verschiedener Symptome in der Bauchgegend. Zysten in den Kniekehlen sind unter dem Fachbegriff Baker-Zyste bekannt.

Eine häufige Ursache sind die sogenannten Kniebinnenerkrankungen, bei denen der Körper vermehrt Gelenkflüssigkeit bildet. Aufgrund dieser ist der Druck in der Kniekehle dauerhaft erhöht und die Gelenkkapsel überfordert. Sie stülpt sich zur Baker-Zyste aus. Weitere auslösende Faktoren sind Krankheiten wie Rheuma oder chronische Meniskusbeschwerden. Die Baker-Zyste ist die einzige Zyste, die durch starke Schmerzen auffällig wird. Betroffene können zudem belastungsabhängige Schwellungen in oberer Wadenmuskulatur und Kniekehle feststellen, die häufig wiederkehren oder dauerhaft bestehen. In seltenen Fällen ist die Baker-Zyste schmerzfrei, aber die Patienten klagen über ein starkes Spannungsgefühl in der Kniekehle. Unvermeidlich sind Schmerzen, wenn die Baker-Zyste reißt oder platzt. Der Schmerzgrad einer Baker-Zyste ist tatsächlich in hohem Maße bewegungsabhängig, so dass eine erste Hilfe gegen starke Beschwerden in Schonung besteht. Die Therapie der Zysten richtet sich nach ihrer Lage, Ursache und Größe. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass einzelne kleine Zysten nicht behandelt werden. Sie müssen jedoch regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, um Größenveränderungen festzustellen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Baker-Zysten und funktionelle Zysten können konservativ behandelt werden. Bei Baker-Zysten besteht die konventionelle Therapie in der Gabe entzündungshemmender Medikamente als Salbe oder, seltener, Kortisonpräparaten als Spritzen in das Knie. Alternativ kann der Arzt die Baker-Zyste aussaugen und den Hohlraum mit Kortison auffüllen. Funktionelle Eierstockzysten werden mit einer Hormontherapie behandelt, wenn sie weniger als sechs Zentimeter groß sind. Nur bei ihnen sind ursachengerichtete Therapien tatsächlich erfolgversprechend. Kieferzysten können in einem kleinen Eingriff unter örtlicher Betäubung behandelt werden. Hierzu schneidet der Chirurg die Kieferzyste ein und lässt sie, gegebenenfalls unter Antibiotika-Gabe, ausheilen. Alle Zysten können zudem operativ entfernt werden.