Beim Morbus Parkinson (der Parkinson-Erkrankung) handelt es sich um eine neurologische, degenerative Erkrankung. Charakteristisch für die Parkinson-Erkrankung ist ein Absterben der Gehirnzellen, die verantwortlich sind für die Produktion von Dopamin (einem Neurotransmitter, der umgangssprachlich auch als sogenanntes Glückshormon bezeichnet wird). Hierdurch tritt bei Betroffenen meist ein Dopaminmangel auf. Zwar ist der Verlauf der Parkinson-Erkrankung bei Patienten verschieden, in der Medizin werden aber verschiedene Symptome als charakteristisch für die Parkinson-Erkrankung definiert. Unterschieden wird bei diesen Symptomen unter anderem zwischen sogenannten Kardinalsymptomen (Kernsymptomen) und fakultativen Symptomen (Begleitsymptomen). Nach den Kriterien der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt eine Parkinson-Erkrankung dann vor, wenn bei einem Patienten eine Brady- bzw. Akinese mit mindestens einem weiteren Kardinalsymptom eingetreten ist - die Bradykinese beschreibt dabei das Auftreten verlangsamter Bewegungen, die Akinese eine starke Bewegungsarmut, die bis zur Bewegungslosigkeit führen kann. Je nach Patient können auftretende Symptome bei Parkinson in ihrer Ausprägung variieren. Genauso variieren Symptome in Stärke und Auftreten bei einem Patienten meist im Verlauf des Tages.
Kardinalsymptome
Inhaltsverzeichnis zum Thema Parkinson
Zu den möglichen Kardinalsymptomen der Parkinson-Erkrankung zählen neben der Akinese bzw. Bradykinese der Rigor, der Ruhetremor und die sogenannte posturale Instabilität. Während der Rigor eine Muskelsteifheit beschreibt, handelt es sich beim Ruhetremor um ein auftretendes Zittern. Die posturale Instabilität schließlich umschreibt eine Beeinträchtigung bzgl. der Aufrechterhaltung des Körpers. Eine Akinese bzw. Bradykinese kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. So kann beispielsweise das Muskelspiel bei einem Betroffenen abnehmen. In der Folge kann es zu einem veränderten Gesichtsausdruck kommen; dieses Phänomen wird in der Medizin auch als Hypomimie bzw. Maskengesicht bezeichnet. Des Weiteren ist im Rahmen einer Akinese eine Einschränkung der Feinmotorik möglich; hierbei sinkt etwa die Geschicklichkeit in den Händen, was sich beispielsweise im Schriftbild erkennen lässt. Ist das Schriftbild bei der Parkinson-Erkrankung beeinträchtigt, so zeigt sich in der Regel eine verkleinerte Schrift (in der Medizin auch als sogenannte Mikrografie bezeichnet). Deutlich wird eine feinmotorische Einschränkung vor allem bei der Durchführung von schnellen Bewegungen. Auch das Sprechen kann bei auftretender Akinese beeinträchtigt sein; so wird die Sprache eines Parkinson-Patienten beispielsweise undeutlicher und/oder leiser (was auch als sogenannte Mikrofonie bekannt ist). Neben einer Beeinträchtigung von Rumpfbewegungen, die unter anderem ein nächtliches Umlagern erschweren, kann sich bei der Akinese auch das Gangbild eines Betroffenen ändern: Auffällig können hier eine Kleinschrittigkeit und/oder ein Schlurfen sein. Schließlich kann sich eine Akinese auch ausdrücken in einem verzögerten Schlucken - dies kann beim Betroffenen den Eindruck eines gesteigerten Speichelflusses erwecken. Der Hintergrund des Rigor als weiteres Kardinalsymptom der Parkinson-Erkrankung ist ein gesteigerter Muskeltonus (eine gesteigerte Muskelspannung). Diesem liegt eine nicht willkürlich zu beeinflussende Anspannung verschiedener Muskelpartien zugrunde. Diese gesteigerte Muskelspannung kann verbunden sein mit Muskelschmerzen. Für Außenstehende kann die erhöhte Muskelspannung eines Betroffenen beispielsweise erkennbar sein an einer leichten Beugung von Knie- bzw. Ellenbogengelenken. Sollen vom Rigor betroffene Extremitäten (wie Beine oder Arme) von außen bewegt werden, so zeigt sich meist das Zahnradphänomen: Eine Bewegung ist nicht fließend möglich, sondern erfolgt ruckartig in mehreren Schritten. Der Parkinson-typische Ruhetremor (ein nächstes Kardinalsymptom) ist ein vergleichsweise langsames Zittern. Als Ruhetremor wird dieses Zittern bezeichnet, weil es sich unter Bewegung in der Regel reduziert. Meist ist ein Ruhetremor auf einer der beiden Körperseiten (je nach Patient variiert diese Körperseite) vergleichsweise stärker ausgeprägt. Da ein Ruhetremor als Einzelsymptom auch die Folge anderer Erkrankungen sein kann, ist er kein sicheres Symptom einer Parkinson-Erkrankung. Die posturale Instabilität als letztes beschriebenes Kernsymptom bei Parkinson ist schließlich zurückzuführen auf eine Beeinträchtigung der Stellreflexe. Die posturale Instabilität stellt sich so dar, dass reflexartig ablaufende Ausgleichsbewegungen beeinträchtigt sein können. Die Folge dieser Beeinträchtigung ist eine Unsicherheit beim Stehen und Gehen (vor allem beim Durchführen von Wendebewegungen). Häufig resultiert aus dieser Unsicherheit auch eine Angst von Betroffenen, zu fallen.
Begleitsymptome
Neben den Leitsymptomen bei Parkinson können verschiedene Begleitsymptome auftreten, die (ebenso wie die Leitsymptome) in Auftreten und Stärke individuell variieren können. Diese Begleitsymptome lassen sich nach medizinischer Definition unter anderem unterteilen in sogenannte sensible, vegetative und psychische Symptome. Zu den möglichen sensiblen Symptomen (die körperliche Sensibilität betreffend) bei Parkinson zählen beispielsweise auftretende Schmerzen, die sich vor allem in Muskulatur und Gelenken einstellen. Außerdem kann es zu sogenannten Dysästhesien kommen, also zu Empfindungsstörungen. Solche Empfindungsstörungen können sich in Einschränkungen der Sinnesempfindlichkeit oder auch in Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmten Reizen äußern. Auch der Geruchssinn kann bei Parkinson-Patienten eingeschränkt sein. Dieses Symptom tritt vergleichsweise häufig auf und kann oft auch bereits vor einer diagnostizierten Parkinson-Erkrankung vorliegen. Mögliche vegetative Symptome bei Parkinson betreffen etwa den Magen-Darm-Trakt. Aufgrund von Funktionsstörungen kann es hier beispielsweise zu häufiger Verstopfung oder auch zu häufigem Durchfall kommen. Die Folge von häufiger Verstopfung kann eine medikamentöse Überdosierung sein, da Ausscheidungen nur eingeschränkt erfolgen. Im Gegensatz dazu kann häufiger Durchfall bei Parkinson-Patienten aufgrund erhöhter und vorzeitiger Ausscheidungen zu einer Unterdosierung von Medikamenten führen. Auch zu den vegetativen Symptomen bei Parkinson zählen Funktionsstörungen der Blase. Häufig äußern sich diese in einem plötzlich einsetzenden, sehr starken Harndrang trotz gering gefüllter Blase. Auch die Kreislaufregulierung kann im Rahmen vegetativer Symptome beeinträchtigt sein; so kann es beispielsweise in liegender Position zu Bluthochdruck kommen, während der Blutdruck beim Aufrichten plötzlich absinkt. Verbunden ist dies mit einer erhöhten Sturzgefahr. Durch eine erhöhte Produktion von Talg kann es bei Parkinson-Patienten zu einem sogenannten Salbengesicht kommen; die Gesichtshaut erscheint hierbei fettig glänzend. Nicht zuletzt kann im Rahmen vegetativer Symptome die körpereigene Temperaturregulation (beispielsweise durch Schwitzen) gestört sein. Auch mögliche psychische Symptome bei einer Parkinson-Erkrankung sind vielfältig. So kommt es bei Patienten häufig zu einer gedrückten Stimmung, die sich oft relativ früh im Krankheitsverlauf zeigt. Außerdem können sich Denkabläufe verlangsamen, wobei das Denken im Rahmen einer Pseudodemenz nicht in den Inhalten beeinträchtigt ist. Phasenweise kann eine Parkinson-Erkrankung zu Aufmerksamkeitsstörungen führen und auch die Einschätzung von Geschwindigkeiten und/oder Entfernungen kann bei Patienten gestört sein. Nicht zuletzt kann es im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung zu Sinnestäuschungen und Halluzinationen kommen; häufig lassen sich auftretende Sinnestäuschungen auf eine dopaminerge Medikation zurückführen. Im Krankheitsverlauf können Halluzinationen Inhalte annehmen, die durch den Patienten als zunehmend bedrohlich wahrgenommen werden. Mögliche Folgen sind panische Ängste und/oder Verfolgungswahn.