Der Knochenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der die Knochen befällt. Es gibt verschiedenen Arten von Knochenkrebs, zu den bekanntesten zählt das Osteosarkom, das sich meist an den Extremitäten (Armen und Beinen, selten auch am Kiefer bildet. Das Osteosarkom stellt circa 90 Prozent aller Knochenkrebserkrankungen. Grundsätzlich tritt Knochenkrebs vorwiegend im Jugend- und im frühen Erwachsenenalter auf, Personen über 25 sind sehr selten von einem Knochentumor betroffen. Die verschiedenen Formen des Tumors können prinzipiell alle Knochen befallen, in den meisten Fällen sind aber die langen Röhrenknochen betroffen. Dazu zählen zum Beispiel die Knochen des Oberschenkels, des Schienbeins und der Oberarme. Seltener treten Knochenkrebstumore am Becken oder an der Wirbelsäule auf. Der Tumor entwickelt sich direkt aus den Zellen des betroffenen Knochens. Dabei zerstören die Krebszellen das gesunde Knochengewebe und bilden unkontrolliert Knochensubstanz. Dabei gibt es unterschiedliche Zellen, die sich krankhaft vermehren können, wenn ein Knochenkrebs vorliegt. Der Knochenkrebs ist sehr selten: Unter einer Million Menschen befällt er circa zwei bis drei Personen. Männliche Jugendliche sind häufiger betroffen als weibliche. Etwa fünf Prozent aller bösartigen Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter sind Knochentumore. Wie es zum Knochenkrebs kommt, ist bisher noch nicht geklärt. Forscher vermuten eine genetische Veranlagung als eine mögliche Ursache. Bei bestimmten Erbkrankheiten steigt das Risiko, an einem Knochentumor zu erkranken. Zu diesen genetisch bedingten Krankheiten gehört zum Beispiel Morbus Paget, eine durch Erbfaktoren verursachte Störung der Knochenbildung. Die Knochenbildung scheint in vielen Fällen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines Knochentumors zu spielen. So erklärt sich auch, dass Knochentumore vermehrt im Jugendalter auftreten, also in einer Zeit, in der die Knochen besonders schnell wachsen. Wie es im Einzelnen im Verlauf des Knochenwachstums zur Bildung eines Knochentumors kommt, muss in der medizinischen Forschung noch geklärt werden.
Symptome
Inhaltsverzeichnis zum Thema Knochenkrebs
Ein Knochentumor zeichnet sich dadurch aus, dass er zunächst keine spürbaren Symptome verursacht. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn der Tumor bereits gewachsen ist, treten Beschwerden auf. Dazu gehören Schmerzen am betroffenen Knochen, also zum Beispiel am Oberschenkel. Solche Schmerzen haben in aller Regel harmlose Ursachen wie eine Zerrung. Verdächtig sind sie dann, wenn sie immer wieder auftreten oder über einen langen Zeitraum nicht nachlassen. Befindet sich der Tumor in der Nähe eines Gelenks, kann es vorkommen, dass die entsprechende Stelle Schwellungen aufweist. Zum Teil sind die betroffenen Stellen gerötet. Manche Patienten berichten auch von einer erhöhten Druckempfindlichkeit. Ein Knochenkrebs verändert das befallene Gewebe stark, es kommt zur Zerstörung gesunder Zellen und zu rasantem Wachstum der Krebszellen. Aus diesem Grund treten besonders in fortgeschrittenen Stadien des Knochenkrebses häufig Knochenbrüche auf. Verdächtig sind insbesondere Knochenbrüche, die ohne jede Art der Krafteinwirkung von außen stattfinden, also ohne dass der Patient zuvor einen Sturz, einen Unfall oder Ähnliches erlebt hat. Je nach Lage des Tumors tritt bei manchen Betroffenen auch eine Bewegungseinschränkung auf. Hat der Tumor bereits in das umliegende Gewebe und in andere Organe gestreut, also Metastasen gebildet, kommen auch allgemeine Krankheitssymptome vor. Die Betroffenen klagen dann über Abgeschlagenheit, ständige Müdigkeit und häufiges Fieber, das ohne erkennbare Infekte auftritt. Fieber gehört auch zu den Begleiterscheinungen des so genannten Ewing-Sarkoms, einer speziellen Form des Knochenkrebses. Ein weiteres Warnzeichen im fortgeschrittenen Stadium des Knochenkrebses ist eine starke Gewichtsabnahme, die nicht durch äußere Faktoren - längere Diät, plötzliche Zunahme sportlicher Aktivitäten - erklärt werden kann. Treten bei einem Patienten verdächtige Symptome - starke, wiederkehrende Schmerzen an einem Knochen, speziell am Schienbein, Oberschenkel oder Oberarm, unerklärliche Schwellungen und Knochenbrüche - auf, muss umgehend der Arzt aufgesucht werden. Dieser diagnostiziert den Krebs mithilfe von Röntgenbildern, durch die er in den meisten Fällen entdeckt wird. Hinzu kommen eventuell Magnet-Resonanz- oder Computer-Tomografie-Untersuchungen, die unter anderem eingesetzt werden, um Aufschluss über die genaue Lage, die Größe und die Umgrenzungen des Tumors zu geben. Wird verändertes Gewebe entdeckt, gibt eine Biopsie (Gewebeentnahme mit anschließender Laboruntersuchung) darüber Auskunft, ob es sich um eine bösartige Veränderung handelt. Die Biopsie muss unbedingt von Knochenkrebs-Spezialisten durchgeführt werden, denn nur ein Fachmann kann verhindern, dass bei einer Gewebeentnahme der Krebs die Möglichkeit erhält zu streuen, d.h. sich in weitere Organe zu verbreiten. Bei Vorliegen eines Knochenkrebstumors muss zusätzlich untersucht werden, ob dieser bereits in die umliegenden Organe gestreut hat. Dazu dient eine so genannte Skelett-Szintigrafie, bei der der Arzt dem Patienten eine radioaktive Substanz verabreicht. Diese neigt dazu, sich in befallenem Gewebe abzusetzen, das dadurch erkannt werden kann. Teilweise wird der Knochenkrebs aber auch vor Auftreten von Symptomen anhand einer Blutuntersuchung entdeckt, da er bestimmte Blutwerte verändern kann. Ein Ewing-Sarkom verursacht beispielsweise eine auffällige Verminderung der roten und starke Vermehrung der weißen Blutkörperchen.
Behandlung von Knochenkrebs
Ein Knochenkrebs wird durch Entfernung des betroffenen Gewebes behandelt. Je früher er entdeckt wird, desto weniger Gewebe muss entfernt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu Amputationen der befallenen Gliedmaßen kommen. Die operativen Maßnahmen werden häufig unterstützt durch eine Chemotherapie - besonders dann, wenn der Krebs bei seiner Entdeckung bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts haben sich die Heilungschancen für Knochenkrebs deutlich verbessert. Sie sind allerdings von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen zum einen die Art und die Lage des Knochentumors. Auch seine Größe und der Zeitpunkt der Diagnose spielen eine wichtige Rolle. das ist dadurch bedingt, dass eine operative Entfernung des Knochenkrebses umso einfacher ist, je kleiner und besser abgegrenzt der Tumor ist und je eher seine Lage eine Entfernung ermöglicht. Zudem hat der Knochenkrebs im Frühstadium meist noch nicht gestreut. Nur dann ist eine vollständige operative Entfernung möglich. Sind bereits andere Organe betroffen, müssen weitere Operationen erfolgen und das Wachstum des Krebses durch eine Chemotherapie eingedämmt werden.