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Nasennebenhöhlenentzündung Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) liegt eine Entzündung der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen vor. Zu den Nasennebenhöhlen gehören die über der Nase befindliche Stirnhöhle, die hinter der Nase liegenden Keilbein- und Siebbeinhöhlen sowie die beidseitig neben der Nase gelegenen Kieferhöhlen. Eine Sinusitis wird durch Bakterien (bis zu 20 % der Erkrankungen) oder Viren (mindestens 80 % der Krankheitsfälle) hervorgerufen und kann akut oder chronisch verlaufen.

Symptome bei Nasennebenhöhlenentzündung

Das erste Stadium einer akuten Sinusitis ist gewöhnlich ein tagelanger Schnupfen. Ein Schnupfen macht sich mit einer laufenden Nase und zuweilen durch ein Brennen oder Kitzeln bemerkbar, die dem Ausniesen von Nasenflüssigkeit vorausgehen. Bei einem Schnupfen ist zudem die Nasenschleimhaut angeschwollen, wodurch der Abfluss von Sekreten gestört und die Vermehrung von entzündungsauslösenden Krankheitserregern begünstigt wird. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommen Gesichtsschmerzen sowie ein Stauungsempfinden in der Gesichtsregion hinzu (vor allem hinter den Augen und im Bereich der betroffenen Nebenhöhlen). Bei schnellem Nachvornebeugen und beim Aufstehen verstärken sich die Schmerzen regelmäßig. Die Schmerzen können drückend und pulsierend oder bohrend und stechend ausfallen. Halten die Symptome länger als sieben Tage an, ist eine bakterielle Infektion zu vermuten. Die akute Sinusitis kann einzelne oder auch alle Nasennebenhöhlen (Pansinusitis) betreffen. Die erkrankten Nebenhöhlen reagieren empfindlich auf äußeren Druck. Das bei akuter Sinusitis entstehende, gelb-grünliche Sekret ist zumeist eitrig, hat eine zähe Konsistenz und fließt im Rachen und aus der Nase ab. Die Schleimhautschwellungen beeinträchtigen die Atmung durch die Nase und verschlechtern sowohl das Geschmacksempfinden bei der Nahrungsaufnahme als auch den Geruchssinn. Bei einer akuten Sinusitis tritt zudem manchmal Fieber auf. Ferner ist das Auftreten begleitender Symptome wie Husten, Ohren- und Kopfschmerzen sowie eine allgemeine Abgeschlagenheit und Schwindelgefühle zu beobachten. Schmerzen im Oberkiefer strahlen in die Zähne aus. Wegen der zugeschwollenen Nebenhöhlen findet Druckausgleich nicht mehr ausreichend statt, so dass das Hörvermögen beeinträchtigt wird. Bei frühzeitiger Behandlung verschwinden die Krankheitssymptome einer akuten Sinusitis in bis zu 80 % der Krankheitsfälle nach etwa zwei bis drei Wochen. Um - häufig mit verstärkten Symptomen verbundene - Krankheitsrückfälle zu vermeiden, ist eine vollständige Ausheilung erforderlich. Bei einer länger als drei Monate andauernden Sinusitis liegt eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung vor. Eine chronische Sinusitis zeichnet sich dadurch aus, dass die Erkrankten niemals vollständig von Symptomen frei sind, sondern sich Krankheitsanzeichen kontinuierlich und in Schüben wiederholen. Über mehrere Jahre verlaufende Erkrankungen mit zunehmenden Symptomen sind möglich. Bei einer serösen chronischen Sinusitis sind gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen) zu beobachten, während die eitrige chronische Sinusitis von dauerhaften Nebenhöhlenvereiterungen gekennzeichnet ist. Am häufigsten sind die Kieferhöhlen und die Siebbeinhöhle betroffen. Eine chronische Sinusitis weist geringere Schmerzen als eine akute Schleimhautentzündung auf. Teilweise verläuft eine chronische Sinusitis auch völlig schmerzfrei. In vielen Fällen liegt nur eine einseitige Behinderung der Nasenatmung vor. Die chronische Sinusitis kennzeichnet jedoch ein dauerhaftes Auftreten eines eitrigen oder schleimigen Sekrets insbesondere im Nasenrachenraum und ein dadurch bewirktes „Kloßgefühl im Hals. Ohrenschmerzen, zugeschwollene Augen und Mundgeruch ergänzen die Symptomatik bei chronischer Sinusitis. Vor allem bei Bildung von Polypen in der Nase, die bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung häufig entstehen, ist der Geruchssinn beeinträchtigt. Die Verlagerung der normalerweise durch die Nase verlaufenden Atmung bewirkt ein Näseln vor allem bei den Lauten ng, n und m (Rhinophonia clausa). Eine Polypen ausbildende Sinusitis ist oft im Zusammenhang mit Bronchialasthma oder bei Unverträglichkeit von (schmerzstillenden) Analgetika-Medikamenten zu beobachten. Patienten mit anatomischen Engstellungen, die zu einer schlechteren Belüftung der Nasennebenhöhlen führen und damit eine Schleimhautinfektion begünstigen, entwickeln eine chronische Sinusitis überdurchschnittlich oft (bis zu mehr als viermal jährlich). Häufig ist die Nasenscheidewand verkrümmt, die sich operativ begradigen lässt. Die Erkrankung verläuft bei diesem Personenkreis häufig in zwei Phasen: Nach der ersten Phase, die von Gliederschmerzen und Fieber gekennzeichnet ist, kommt es zu einer Symptomverbesserung, doch wird keine vollständige Ausheilung erreicht. Bereits bei kleineren Folge-Infektionen treten die Symptome zwar weniger intensiv, dafür aber umso hartnäckiger auf. Häufig entsteht eine stetiger Schleimfluss im Rachenbereich (Postnasal Drip Syndrom). Bei Nichtbehandlung einer chronischen Sinusitis können schwerwiegende Komplikationen auftreten. Die Entzündung kann sich in diesen Fällen auf das Mittelohr, die Augenhöhlen oder die Hirnhaut ausdehnen, so dass unter Umständen eine Operation notwendig wird.

Verfahren zur Ermittlung von Krankheitssymptomen

NasennebenhöhlenentzündungBei einer Rhinoskopie (Spiegelung der Nase) wird ein dünnes, rohrartiges Endoskop durch Mund oder Nasenlöcher eingeführt, um den Ausgangspunkt der Entzündung festzustellen. Zudem kann mit einer Endoskopie überprüft werden, ob anatomische Besonderheiten wie Polypen-Bildungen oder Nasenscheidehautanomalien vorliegen. Gegebenenfalls lässt sich durch Punktierung der betroffenen Nebenhöhlen Sekret entnehmen, um den Krankheitserreger bestimmen zu können. Vorrangig wird bei akuter Sinusitis eventuell eine Röntgenaufnahme oder eine Sonografie (Ultraschalluntersuchung) durchgeführt, um ein Bild über das Ausmaß der Schleimhautschwellung und der Bildung von Sekreten zu erhalten. Auch in einer Computertomographie zeigen sich die Ausdehnungen der Nasennebenhöhlenentzündung und eventuelle anatomische Veränderungen. Bei Verdacht auf eine durch allergische Reaktionen ausgelöste Sinusitis werden die für die Erkrankung verantwortlichen Allergene durch einen Hauttest ermittelt. Der am häufigsten zur Allergen-Ermittlung eingesetzte „Prick-Test erfolgt durch Einbringung von Allergenen in die Haut mittels kleiner Einstiche. Soll bei chronischer Sinusitis im Einzelfall eine Operation durchgeführt werden, hilft eine vorbereitende Computertomografie, um ein genaues Bild über Ausmaß und Umfang der Krankheitssymptome zu erhalten. Auch Riechtests sowie Blut- und zahnärztliche Untersuchungen können bei chronischer Sinusitis hilfreich sein. Ein sog. Provokationstest wird nur vorgenommen, wenn die Symptomatik auch nach vorangegangenen Blut- oder Allergietests noch nicht eindeutig ist. Bei einem Provokationstest wird der Patient gezielt mit den vermuteten Allergenen in schwacher Dosis konfrontiert. Eine chronische Sinusitis kann Lungenerkrankungen auslösen (Sinu-bronchiales Syndrom). Bei Nichtausheilung oder wiederholtem Auftreten einer chronischen Sinusitis sollte der Patient daraufhin untersucht werden, ob eine bisher möglicherweise unentdeckte Zahnwurzelentzündung oder eine Mukoviszidose vorliegt.

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