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Kehlkopfkrebs Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Der Kehlkopfkrebs ist eine relativ seltene Erkrankung. Er steht an sechster Stelle bei den Krebs-Neuerkrankungen. Unter den bösartigen Erkrankungen der oberen Luft- und Atemwege ist er mit 0,8% nicht sehr häufig vertreten. Besonders ältere Menschen ab 65 Jahren sind überdurchschnittlich häufig von einem Kehlkopfkarzinom betroffen. Männer erkranken deutlich häufiger an Kehlkopfkrebs als Frauen. Die Symptome des Kehlkopfkrebses sind oftmals von Patient zu Patient unterschiedlich, weswegen die Krankheit häufig nicht im Frühstadium erkannt wird. Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, sollten sich daher regelmäßig untersuchen lassen und bei bestimmten Symptomen immer den Arzt aufsuchen.

Je früher der Kehlkopfkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu den Risikopatienten gehören bei Kehlkopfkrebs in allererster Linie Raucher und Menschen, die sehr viel Alkohol konsumieren. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Kehlkopfkarzinom zu erkranken, steigt mit der Dauer und Intensität des Alkohol- und Tabakkonsums. Der Tabak ist dabei deutlich klarer als Ursache zu sehen als der Alkohol. Besonders gefährdet sind jedoch Patienten, die neben dem Tabak auch häufig und viel Alkohol konsumieren. Die ständige Reizung durch Nikotin und weitere Giftstoffe wie Teer sowie verschiedene Duftstoffe, die den im Handel erhältlichen Zigaretten zugesetzt sind, stellen eine hohe Belastung für den Körper dar. Neben dem Kehlkopf gehören auch Zunge und Mundhöhle, Speiseröhre, Bronchien und Lunge zu den Körperteilen und Organen, die durch das Rauchen deutlich stärker belastet werden als bei Nichtrauchern. Der Check beim Arzt sollte also alle betroffenen Körperregionen berücksichtigen. Während es bei anderen Krebsformen bereits Bluttests gibt, die über einen Tumorbefall Auskunft geben, kann eine Blutuntersuchung das Kehlkopfkarzinom nicht erkennen. Die Untersuchung erfolgt daher mechanisch.

Symptome des Kehlkopfkrebses

KehlkopfkrebsJe nach dem genauen Sitz des Karzinoms (der bösartigen Veränderung der Schleimhaut) unterscheiden sich die Beschwerden, die es verursacht. Sitzt das Karzinom im Bereich der Glottis (Stimmritze), sorgt es häufig für eine lang andauernde Heiserkeit. Auch chronischer Husten, ein ständiges Kratzen im Hals sowie ein häufig auftretender Räusperzwang können Symptome für einen Kehlkopfkrebs in dieser Region sein. Bei einem Karzinom im Bereich der Supraglottis (oberster Abschnitt des Kehlkopfes) tritt dagegen eher das ständige Gefühl eines Fremdkörpers im Hals auf, das von häufigen Schluckstörungen begleitet wird. Zu den weiteren Symptomen gehören teils starke Schmerzen, die vom oberen Halsbereich bis in den Kiefer und sogar in die Ohren ausstrahlen können. Eine weitere Form des Kehlkopfkrebses ist das subglottische Karzinom, also ein Karzinom, das sich unterhalb des obersten Kehlkopfabschnitts befindet. Dieses Karzinom verursacht meist für lange Zeit überhaupt keine Beschwerden.

Erst wenn es sich in einem späten Stadium befindet und bereits deutlich gewachsen ist, kann es zu Atembeschwerden kommen. Gelegentlich tritt auch Heiserkeit auf, wenn das Karzinom sich in der Nähe der Stimmlippen befindet oder sich durch sein Wachstum bis dorthin ausgedehnt hat. Bei allen Formen des Kehlkopfkrebses werden die beschriebenen Symptome besonders im fortgeschrittenen Stadium durch einen unerklärlichen Gewichtsverlust sowie durch äußerlich sichtbare Verformungen in der Halsregion begleitet. Besonders aufgrund des häufig sehr schnellen Wachstums des Kehlkopfkrebses sollten Patienten, die über einen längeren Zeitraum unter einem der beschriebenen Symptome leiden, einen Arzt aufsuchen. Ein längerer Zeitraum liegt dann vor, wenn sich Husten, Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Schmerzen über mehr als drei Wochen hinziehen oder sogar chronisch werden. Gerade eine lang andauernde Heiserkeit kann schon von sehr kleinen Karzinomen verursacht werden. Der Arzt wird in diesem Fall genauere Untersuchungen durchführen.

Der richtige Ansprechpartner für solche Untersuchungen ist ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der über die entsprechenden Geräte für solche Untersuchungen verfügt. In der Regel wird eine Kehlkopfspiegelung durchgeführt. Eine dauerhafte Heilung eines Kehlkopfkarzinoms ist vor allem dann möglich, wenn dieses noch im Frühstadium ist und noch nicht auf die angrenzenden Lymphknoten übergegriffen hat. Gerade starke Raucher, die bereits über mehrere Jahre Tabak konsumieren, sollten daher ihren Kehlkopf und die gesamten oberen Luftwege sowie die Lunge regelmäßig kontrollieren lassen.

Vorbeugung

Die Vorbeugung, mit der das Erkrankungsrisiko deutlich gesenkt werden kann, besteht im Verzicht auf übermäßigen Tabak- und Alkoholkonsum. Da besonders das jahrelange, intensive Konsumieren von Tabak in Verbindung mit Alkohol im Verdacht steht, einen Kehlkopftumor auslösen zu können, wirkt sich auch ein später Verzicht auf Tabak und Alkohol positiv auf das Erkrankungsrisiko aus. Allerdings dauert es zehn bis 15 Jahre, bis ein ehemaliger Raucher oder starker Trinker das gleiche Erkrankungsrisiko aufweist wie ein lebenslanger Nichtraucher.

Behandlung von Kehlkopfkrebs

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Tritt ein Kehlkopfkrebs auf, muss eine sofortige Behandlung eingeleitet werden. Diese ist je nach Fortschritt des Krebses unterschiedlich. Bei der Wahl der Behandlungsmethode muss der Arzt zunächst untersuchen, wie weit der Krebs sich bereits ausgedehnt hat, ob schon Lymphknoten befallen sind und wie gut der Allgemeinzustand des Patienten ist. Je nach Ergebnis erfolgt die Entfernung des Tumors in Verbindung mit einer Strahlentherapie. Dazu kann je nach Lage und Größe des Karzinoms die klassische Entfernung mit Skalpell oder eine Entfernung per Laser durchgeführt werden. Die Lasertherapie ist häufig schonender und kann einen Großteil der Anatomie erhalten. Sind die Lymphknoten bereits vom Krebs befallen, müssen auch sie entfernt werden. In solchen Fällen wird die Operation von einer Strahlentherapie und / oder einer Chemotherapie begleitet. Im Anschluss an die Therapie muss der Patient regelmäßig zur Nachsorgeuntersuchung, die vor allem überprüft, ob der Krebs sich erneut bildet oder auf andere Bereiche übergreift. Musste der Kehlkopf vollständig entfernt werden, kann es zudem zu Folgeerkrankungen kommen, zu denen beispielsweise ein erhöhtes Infektionsrisiko der Atemwege gehört. Zusätzlich muss bei Patienten, die nach einer Operation keinen eigenen Kehlkopf mehr haben, die Sprechfähigkeit wieder hergestellt werden. Dies kann beispielsweise mittels einer operativen Nachbildung des Kehlkopfes geschehen. Auch der Einsatz einer Stimmprothese ist möglich. Um das Sprechen nach solchen Maßnahmen wieder zu erlernen, muss der Patient in aller Regel logopädische Hilfe in Anspruch nehmen.