Schwindel ist ein Symptom vieler Erkrankungen und gehört daher zu den unspezifischen Anzeichen, die alleine nicht zur Diagnose ausreichen. Er kann sowohl ohne schwerwiegende Hintergründe als auch durch ernste Erkrankungen bedingt auftreten und sollte in jedem Fall ärztlich untersucht werden. Schwindel ist insofern gefährlich, als dass er spontan und plötzlich auftreten kann und Gleichgewichtssinn sowie allgemeine Wahrnehmung beeinträchtigt. Dadurch kann es zu Unfällen und Verletzungen kommen, sodass die Ursachen des Schwindels erkannt und behandelt werden müssen - auch zum Schutz anderer.
Was ist Schwindel?
Inhaltsverzeichnis zum Thema Schwindel
Schwindel ist eine Gleichgewichtsstörung, die sich durch ein Gefühl äußert, sich zu drehen oder zu schwanken, obwohl man gerade steht oder sitzt. Schwerer Schwindel wird auch als Gefühl von nahender Bewusstlosigkeit wahrgenommen. In leichten Fällen kann es sich dabei auch nur um eine leichte Benommenheit handeln. Schwindel wird durch eine Störung des Gleichgewichtssinns ausgelöst, diese wiederum kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Grob unterteilen lassen sie sich in körperliche und psychische Auslöser, wobei die körperlichen Auslöser ganz harmlos sein können, oder aber sie deuten auf eine schwerwiegende Erkrankung oder zumindest einen Zustand mit Behandlungsbedarf hin. In jedem Fall aber entsteht er, wenn die Sinnesorgane widersprüchliche Informationen aufnehmen und senden, die für das normale Gleichgewicht zuständig sind.
Woran erkennt man Schwindel?
Bereits kleine Kinder können ihren Zustand treffend mit Schwindel beschreiben, auch wenn sie ihn zum ersten Mal erleben - Schwindel ist eindeutig als solcher zu erkennen. In leichter Form fühlt man sich orientierungslos und weiß instinktiv, dass man die Welt anders wahrnimmt, als sie wirklich ist. Es kann sich dabei um leichte Veränderungen der normalen Wahrnehmung handeln, die aber ausreichen, um den Betroffenen zu beunruhigen oder ihn in Panik zu versetzen - meistens wird der Schwindel dadurch noch schlimmer. Schwerer Schwindel kann sich in starker Orientierungslosigkeit, verschwommener Sicht und dem Gefühl äußern, zu fliegen oder nicht mehr sicher mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen. In sehr schweren Fällen kann es sogar zum Ausfall der Sehwahrnehmung kommen und der Betroffene erkennt nicht einmal mehr die Hand vor den Augen. Je nach Auslöser kann auf den Schwindel auch Ohnmacht folgen.
Psychisch bedingter Schwindel
Psychisch bedingter Schwindel äußert sich häufig anders als die körperliche Form. Meistens kann man ihn direkt mit einem Auslöser in Verbindung bringen, denn dem Betroffenen wird in der jeweiligen Situation schwindlig, die ihn stresst oder belastet. Es kann aber auch passieren, dass der Schwindel erst danach auftritt; dies wird mit steigendem und fallendem Blutdruck durch einen Stressfaktor in Verbindung gebracht. Der Schwindel durch psychische Auslöser geht oft mit anderen Erscheinungen wie Übelkeit oder Herzklopfen einher und unterscheidet sich auf den ersten Blick nur dadurch von der körperlichen Form, dass es einfach ist, seinen Auslöser zu erkennen.
Körperlich bedingter Schwindel
Schwindel tritt als Symptom vieler leichter und schwerer Erkrankungen auf. Er kann Anzeichen einer Migräne oder auch nur von schweren Kopfschmerzen sein, manchmal signalisiert er auch nur Unterzuckerung oder Flüssigkeitsmangel und ist dann sehr einfach zu beheben. Erkrankungen des Innenohres wie eine Entzündung oder eine schwerwiegendere Ursache werden meistens als nächste Ursache ausgeschlossen, da das Sinnesorgan fürs Gleichgewicht hier liegt. Durchblutungsstörungen, Schleudertraumata oder Verletzungen können ebenfalls zu Schwindel führen. Zuletzt wird nach Tumoren gesucht, da sie direkt oder indirekt Einfluss auf den Gleichgewichtssinn nehmen können. Meistens handelt es sich um Gehirntumore, die das Gehirn allein betreffen oder bereits gestreut haben.
Was tun gegen Schwindel?
Schwindelanfälle stellen eine Gefahr für den Betroffenen und alle anderen Menschen da, die sich zum Zeitpunkt des Auftretens in der Nähe befinden. Wenn man den Schwindel bemerkt, sollte man sich deswegen von schweren Maschinen entfernen und andere notfalls um Hilfe bitten und auf den Schwindel aufmerksam machen. Gegen Bewusstlosigkeit hilft es, sich kurz zu setzen und zu warten, bis der Schwindel vorübergeht. In den meisten Fällen dauert es nicht lange, oft muss sich lediglich der Kreislauf regenerieren. Lediglich in schweren Fällen von Schwindel kann es sein, dass auch die sitzende oder liegende Position wenig bringen. Wenn der Schwindel dann nicht von alleine verschwindet oder noch schlimmer wird, sollte der Arzt konsultiert werden - erst recht, wenn es parallel zum Schwindel tatsächlich zur Ohnmacht kommt. Auf keinen Fall aber sollte man bei Schwindel weitermachen wie bisher, denn es kommt schneller zu Unfällen, als man meint, auch wenn die Wahrnehmung nur geringfügig leidet und man sich nur leicht schwindlig fühlt.
Was hilft gegen Schwindel?
Jeder Schwindelanfall ist unterschiedlich, ein allgemein wirksames Heilmittel dagegen gibt es nicht. Harmloser Schwindel wird oft durch zu wenig Nahrung und Flüssigkeit oder psychischen Stress ausgelöst, sodass beides erst einmal beseitigt werden müsste, bevor sich der Schwindel bessern kann. Außerdem hilft langfristig Sport, denn auch er kann dabei helfen, einen schwachen Kreislauf wieder zu normalisieren. Liegt allerdings eine ernste Erkrankung vor, der Schwindel auslöst, kann auch symptomatisch behandelt werden - oft ist das notwendig, um die Krankheit erträglicher zu machen und dem Patienten trotzdem ein normales Leben zu ermöglichen. Vor allem dann, wenn Behandlung und Heilung länger dauern, sollte man den behandelnden Arzt auf die Möglichkeiten ansprechen, gegen den Schwindel aktiv zu werden. Darauf verlassen, dass man den Alltag schon irgendwie durchstehen wird, sollte man sich nicht, denn Schwindel ist gefährlich und kann auch in unerwarteter Heftigkeit auftreten, wovon Betroffene oft überrascht sind. Damit das nicht passiert, ist es wichtig, sich rechtzeitig Medikamente verschreiben zu lassen, die den Schwindel bessern. Wenn die Besserung nur langfristig zu erwarten ist, mutet man sich bis dahin lieber nichts zu, wofür man schwindelfrei sein muss, denn solche Aktivitäten bergen ein viel zu hohes Verletzungsrisiko.