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Zerrung Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Eine häufige Sportverletzung ist die Zerrung oder genauer gesagt die Muskelzerrung, die bei starker Belastung ausgelöst werden kann. Wenn die Sarkomere, das sind die kleinsten funktionalen Einheiten eines Muskels, zu stark gedehnt werden, dann kann eine Muskelzerrung auftreten. Bei Läufern zum Beispiel kann es in den Oberschenkeln oder in den Waden zu einer Zerrung kommen, wobei auch andere Körperpartien betroffen sein können. Die Ursachen können dabei verschieden sein und die Symptome von unterschiedlicher Stärke. So erhöhen beispielsweise abrupte Bewegungswechsel, zu kurze oder gar keine Aufwärmphasen, Sport bei kühlen Temperaturen wie auch geschwächte Muskeln nach einer längeren Auszeit (zum Beispiel nach einer Krankheit oder Verletzung) das Risiko, sich eine Muskelzerrung zuzuziehen. Anabolika, die dem schnellen Aufbau und Wachsen von Muskeln dienen sollen, erhöhen das Risiko zusätzlich.

Symptome einer Muskelzerrung

Bei den Symptomen einer Zerrung unterscheidet man grundsätzlich nicht zwischen den Bereichen, in denen sie auftreten kann. Eine Wadenzerrung verursacht in der Regel ebensolche Schmerzen wie eine Zerrung im Oberschenkel oder im Oberarm. Die Schmerzwahrnehmung variiert aber meist von Person zu Person und ebenfalls von Körperstelle zu Körperstelle. An der Wade kann eine Zerrung einen höheren wahrgenommenen Schmerz verursachen als zum Beispiel am Oberschenkel. Die Schmerzen gleichen, wie es häufig beschrieben wird, einem Ziehen, das weder durch Gegenbewegung noch durch Ruhestellung gänzlich vermieden werden kann. Zunächst einmal ist eine Muskelzerrung nicht von außen sichtbar, das heißt, die Haut wird dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen. Hämatome bzw. Blutergüsse, wie sie bei Muskelfaserrissen oder Muskelrissen auftreten können, sind bei einer Zerrung nicht zu beobachten. Der Arzt kann daher die Diagnose nur aufgrund der Beschreibungen seines Patienten stellen und indem er die Muskelfunktionen testet. Krampfartige Schmerzen sowohl bei Belastung als auch in Ruhephasen sind die ersten Indizien für die Verletzung. Ein anfängliches Ziehen und leichte Beschwerden, die ein weiteres Training unmöglich machen, steigern sich - bei Nichtbehandlung - zu stärkeren, krampfhaften Schmerzen. Anders als beim Muskelfaserriss kommt es nicht zum Kraftverlust und außerdem sind Zerrungsschmerzen in der Regel schwächer als Schmerzen, die nach einem Muskelfaserriss oder gar nach einem Muskelriss auftreten. An der Stelle der Zerrung kann der Muskeltonus erhöht sein, das heißt, dass ein Gefühl der ständigen Angespanntheit eintreten kann. Die wohl deutlichste Ursache einer Muskelzerrung ist, dass die krampfartigen Schmerzen nicht plötzlich nach zu starker Belastung auftreten, sondern sich kontinuierlich steigern. Werden diese genannten Symptome nicht beachtet und die Zerrung nicht behandelt, kann es zu einem schwerwiegenderen Muskelfaserriss oder sogar zum Muskelriss kommen.

Behandlung einer Muskelzerrung

ZerrungTreten beim Fußball, Joggen, Laufen oder anderen körperlichen Betätigungen ziehende und krampfhafte Schmerzen auf, muss das Training unverzüglich unterbrochen werden. Direkt nach der Zerrung sollte der Muskel unbedingt in der Ruhelage verbleiben und mit genügend Eis oder kaltem Wasser gekühlt werden. Anschließend kann eine Druckkompresse angelegt und der Muskel hochgelagert werden.

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Eine bekannte Formel für die Maßnahmen der Ersten Hilfe bei einer Zerrung ist die sogenannte PECH-Formel: P steht für „Pause, E für „Eis, C für „Compression, der englische Ausdruck für den Druckverband oder die Kompresse, und H steht für „Hochlegen. Die Schonzeit bei einer Muskelzerrung ist vom Alter des Patienten, der sportlichen Belastung und Ursache und der Schwere der Zerrung abhängig, weswegen in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden muss. Dieser kann beurteilen, wie lange der Muskel geschont werden sollte und wann er wieder seine gesamten Funktionen aufnehmen kann. Auch die anfängliche Belastung nach Ausheilung der Verletzung sollte mit dem Arzt besprochen werden, da unter Umständen eine erneute Überbelastung und damit einer Verschlimmerung der Verletzung hervorgerufen werden kann. Eigene Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen können die Verletzung ebenfalls verschlimmern und unter Umständen zu schwerwiegenderen Muskelstörungen, wie zu einem Muskelfaserriss oder Muskelriss führen. Die Ausheilung solcher Verletzungen dauert in der Regel wesentlich länger, während die durchschnittlich verordnete Ruhephase nach einer Zerrung bis zu einer Woche dauern kann. Des Weiteren kann der Arzt Medikamente verschreiben, die entzündungshemmend wirken, Massagen oder eine Elektrotherapie verordnen.

Vorbeugen

Um einer Muskelzerrung vorzubeugen, sollte man sich vor dem Sport unbedingt aufwärmen. Das gilt ganz besonders für die kühlen Wintermonate, da Kälte Muskelverletzungen begünstigen kann. Des Weiteren ist zu bedenken und zu prüfen, dass das Training korrekt ausgeführt wird. Schonhaltungen oder einseitige Belastungen müssen unbedingt vermieden werden und können beispielsweise durch ausgleichende Schuhe kompensiert werden. Verletzungen, die nicht in der Gänze ausgeheilt sind, können eine weitere Ursache für eine Muskelzerrung sein. Wie bei allen Verletzungen sollte mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden, wann die Körper- bzw. Muskelfunktionen wieder voll aufgenommen werden können und keine Gefährdung mehr darstellen. Aus unterschiedlichen Gründen sollte ebenfalls auf Anabolika verzichtet werden. Ein Grund dafür ist, dass durch das unnatürlich schnelle Wachstum der Muskeln das Muskelgewebe beeinträchtigt wird und somit Zerrungen und Risse begünstigt werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Muskelzerrung eine zwar nicht so schwerwiegende Sportverletzung ist wie der Muskelfaserriss oder der Muskelriss. Dennoch sollte die Verletzung ernstgenommen werden, da sie letztere Schädigungen hervorrufen kann, wenn sie auf Dauer nicht therapiert wird. Die Symptome treten nach einer unnormal hohen Belastung schleichend auf und verstärken sich kontinuierlich. Ein erhöhter Muskeltonus und krampfartige Schmerzen sind weitere Hinweise, dass es sich um eine Zerrung handeln könnte. Ein Arzt sollte in jedem Fall aufgesucht werden, nachdem der Muskel ruhig gestellt und gekühlt wurde. Der behandelnde Arzt stellt fest, wie lange der Muskel geschont werden sollte und wann er seine vollen Funktionen wieder aufnehmen kann. Um einer Muskelzerrung vorzubeugen, sollte man sich vor dem Sport reichlich aufwärmen, Schonhaltungen und einseitige Belastungen vermeiden und keine ruckartigen Bewegungen durchführen. Von Anabolika ist aus vielen Gründen abzuraten, sie erhöhen außerdem das Risiko einer Muskelzerrung.