Startseite » Symptome » Bänderriss

Bänderriss Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Ein Bänderriss (Bandruptur) ist eine vollständige oder partielle Zerreißung eines Gelenkbandes. Bänder dienen der Verbindung beweglicher Knochenskelettteile. Bandverletzungen entstehen besonders häufig am oberen Sprunggelenk, am Knie, am Ellenbogen, am Daumen und an der Handwurzel. Symptome eines Bänderrisses sind lokal auftretende, stechende Schmerzen. Innerhalb kürzester Zeit schwillt der Bereich um das betroffene Gelenk an. Dabei können sich Schwindelgefühle einstellen. Da bei einem Bänderriss auch Blutgefäße verletzt werden, kann in das Gewebe austretendes Blut innerhalb von Stunden zur Bildung eines Hämatoms (Blutergusses) führen. Hämatombildungen sind bei Bänderverletzungen am Daumengrundgelenk („Skidaumen) und am Sprunggelenk häufig. Führt Druck auf eine Bandregion zu Schmerzen, ist dies ein weiteres Symptom für eine Bänderverletzung. Da die Bänder zusammen mit den benachbarten Muskeln zur Stabilisierung eines Gelenks beitragen, führt eine Bänderverletzung zur Instabilität des Gelenks. Bei noch nicht abschließend gesicherten Symptomen wird die bildgebende Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) eingesetzt, bei der eine schichtweise Abbildung der Bänder erfolgt, um Aufschluss über die Verletzung zu erhalten. Vor allem bei einem Verdacht auf Kreuzbandriss wird die MRT eingesetzt. Eine Röntgenaufnahme ist hilfreich, da sie Gelenkfehlstellungen sichtbar macht, die auf eine Bänderverletzung schließen lassen. Zudem gibt ein Röntgenbild Gewissheit über möglicherweise vorliegende Knochenverletzungen. Mit einem Endoskop lässt sich eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durchführen, um die Verletzungen im Gelenkbereich besser erkennen zu können.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Symptome bei Bänderrissen

Inhaltsverzeichnis zum Thema Bänderriss

BänderrissAußenbandrisse am Knöchelgelenk werden zumeist durch das Umknicken des Fußes verursacht. Mit einer Röntgenaufnahme wird festgestellt, ob zusätzlich eine Knochenverletzung vorliegt. Zum Vergleich wird eine Aufnahme des gesunden Fußes herangezogen. Bei einem Einriss eines der drei Außenbänder am Knöchelgelenk lässt sich der Fuß nicht mehr uneingeschränkt belasten. Eine völlige Belastungsunfähigkeit des Fußes ist ein sicheres Anzeichen für einen völligen Abriss des Außenbandes. An der betroffenen Körperstelle tritt eine Blau- bis Schwarzverfärbung unter der Haut ein. Einem Riss des Daumenseitenbandes liegt eine Krafteinwirkung zugrunde, die den Daumen nach außen wegdrückt und dabei das innen liegende Seitenband einreißt. Stürze mit abgestrecktem Daumen sind häufig die Ursache eines solchen Bänderrisses. Ein Bandabriss erfolgt oft nahe am Knochen oder sogar unter Ausriss eines kleines Knochenstückes. Neben einer schmerzhaften Schwellung bildet sich häufig ein Bluterguss, der jedoch auch auf eine begleitende Knochenfraktur zurückzuführen sein kann. Kann bei Verdacht auf einen Bandriss am Daumengrundgelenk ein Papier zwischen Daumen und Zeigefinger mit gestrecktem Daumen gehalten werden, ist das Band unversehrt. Gelingt dies lediglich mit gebeugtem Daumen, ist das Band geschädigt („Papierstreifenhalte-Test). Lässt sich das Daumengrundgelenk um mehr als 30 Grad stärker als das unverletzte Gelenk nach außen drücken („Valgusstress-Test), gilt dies als Nachweis eines Seitenbandrisses. Besteht selbst bei gestreckter Haltung noch Instabilität, ist auch ein zweites Band („akzessorisches Seitenband) gerissen. Liegt ein „Skidaumen vor, ist eine Greifbewegung nicht mehr oder nicht uneingeschränkt durchführbar. Bei einem ulnaren (ellenseitigen, also am Arm außenliegenden) Seitenbandriss am Ellenbogen kann es zu einer vollständigen Luxation (Ausrenkung) des Ellenbogengelenks kommen. Zumeist liegt einer Ellenbogenluxation eine große Krafteinwirkung während eines Unfalls zugrunde, bei dem Oberarmknochen sowie Ellen- und Speichenknochen in verschiedene Richtungen bewegt werden. Neben Bandverletzungen kommt es oft zu zusätzlichen Nervenläsionen und Knochenfrakturen. Die Seitenbandverletzung heilt zwar gewöhnlich gut aus, doch besteht zuweilen weiterhin eine Seiteninstabilität. Verbleiben dabei Schmerzen und ist die Funktion des Ellenbogengelenks eingeschränkt, ist eine Operation erforderlich. Je stärker die Bandverletzung ist, desto tiefer erstreckt sich der Riss vom äußeren (lateralen) in den tiefer liegenden (medialen) Bänderbereich. Im Augenblick des Reißens des Kreuzbandes am Knie ist die auftretende Verletzung zu spüren. Gleichzeitig lässt sich ein Knacken vernehmen. Unmittelbar nach der Verletzung entstehen Schmerz und Schwellung. Ein Bluterguss kann sich sofort oder zeitversetzt entwickeln. Eine Verletzung des Kreuzbandes führt zu einer Instabilität des Knies und zu einem unsicheren Gehverhalten. Der Verletzte glaubt zu spüren, dass sich der Oberschenkel gegen den Unterschenkel bewegt. Das Gelenk tendiert dazu, weg zu knicken. Das Strecken und Beugen des Knies fällt schwer oder ist nur unsicher möglich. Ist das vordere Kreuzband an einem Kniegelenk gerissen, kann der Unterschenkel bei fixiertem Oberschenkel schubladenartig nach vorne gezogen werden („Lachmann-Test, vorderes Schubladen-Zeichen). Eine weitere Untersuchungsmethode, um das vordere Kreuzband auf Verletzungssymptome zu untersuchen, ist der sog. Pivot-Shift-Test (Subluxationstest, Dreh-Rutsch-Test). Während der Patient liegt, wird der Unterschenkel in Richtung Knie gedrückt und zugleich nach innen bewegt. Zeitgleich wird das Knie angewinkelt und von der Körpermitte weggebeugt, um das Gelenk zu belasten („Valgusstress). Liegt ein Riss des Kreuzbandes vor, wird das Schienbein bei diesem Test um etwa 20 bis 40 Grad nach hinten und außen gleiten. Es kommt also zu einer teilweisen Ausrenkung des Gelenks (Subluxation). Während eines positiv verlaufenden Tests ist die Ausrenkungsbewegung der beiden Gelenkteile eindeutig zu spüren. Da der Pivot-Shift-Test unmittelbar nach einem Bänderriss Schmerzen verursacht, wird er eher selten angewandt. Allerdings hat er gegenüber dem geringere Schmerzen verursachenden Lachmann-Test den Vorteil, dass mit ihm die Stabilität des Gelenkes in Vorbereitung einer möglichen Operation besser beurteilt werden kann. Ist das hintere Kreuzband verletzt, lässt sich der Unterschenkel dagegen in liegender Haltung nach hinten drücken (hinteres Schubladen-Zeichen). Bei Seitenbandverletzungen am Knie kann das Kniegelenk nach innen (Riss des inneren Seitenbandes) oder außen (Riss des äußeren Seitenbandes) weggedrückt werden. Neben Schmerzen, Schwellungen und einem möglicherweise auftretenden Gelenkerguss besteht ein Instabilitätsgefühl. Mit einer Röntgenaufnahme oder einer Kernspintomografie lässt sich der Bänderriss nachweisen. Verfärbungen durch entstehende Hämatome treten bei Seitenbandverletzungen kaum auf. Bei einer Bandruptur im Handgelenk ist das zwischen Mond- und Kahnbein liegende Band verletzt. Das Handgelenk lässt sich nicht belasten, ist unbeweglich und schmerzt. Bei erheblichen Bandrissen ist auf einem Röntgenbild ein vergrößerter Abstand zwischen Mond- und Kahnbein zu erkennen. Um die Symptomatik durch einen Vergleich abzusichern, wird auch das nicht verletzte Handgelenk geröntgt. Kleinere Bandverletzungen können nur mittels Magnetresonanztomographie sowie durch Arthroskopie mit Sicherheit festgestellt werden. Bei Nichtbehandlung einer Bandverletzung im Handgelenk wird das Gelenk fehlbelastet, so dass frühzeitiger Gelenkverschleiß und schließlich Arthrose eintritt.