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Eierstockentzündung Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Bei der Eierstockentzündung, im medizinischen Fachbegriff Adnexitis genannt, sind Eierstöcke und Eileiter entzündet. Im englischsprachigen Raum spricht man von der Unterleibsentzündung, die zusätzlich auch alle Entzündungen im kleinen Becken umfasst. Es lässt sich eine Krankheitshäufung bei Frauen zwischen 16 und 24 Jahren feststellen, vor der ersten Menstruation und nach der Menopause sind Erkrankungsfälle selten. Die Adnexitis tritt normalerweise beidseitig. Sehr selten entzünden sich nur die Eileiter, dann spricht man von einer Salpingitis, oder nur die Eierstöcke, dann leidet die Patientin unter der sogenannten Oophoritis. Da jedoch die Entzündung zumeist von den Eierstöcken in die Eileiter übergeht, ist die Betroffenheit beider Geschlechtsorgane die Regel. Ursache der Adnexitis ist zumeist eine bakterielle Infektion, selten wurden auslösende Viren festgestellt. Mit 60% die häufigsten Verursacher sind Gonokokken und Chlamydien. Weitere mögliche Erreger sind Eternokokken, Staphylokokken, Mykoplasmen, Streptokokken und Anaerobier. Selten wurden Tuberkoloseviren festgestellt. Diese Erreger können aus einer aufsteigenden Entzündung, einer absteigenden Infektion oder über die Blutwege in die Eierstöcke gelangen. Die hämatogene Infektion erfolgt typischerweise mit Tuberkulose-Bakterien. Die absteigende Eierstockentzündung erfolgt, wenn sich Entzündungen der Nachbarorgane auf Eierstöcke und Eileiter ausweiten. Selten ist die Adnexitis die Folge einer Operation im Bauchraum, beispielsweise der Blinddarmentfernung. Begünstigt wird die Entwicklung durch operationsbedingte Gewebeschäden und innere Blutungen. Bei der aufsteigenden Infektion gelangen Erreger von der Scheide über die Gebärmutter zu den Eileitern. Dieser Prozess geschieht natürlich nur, wenn die Erreger in der Scheide vorkommen und Bedingungen vorliegen, die diesen das Überwinden der körperlichen Barrieren der Gebärmutter erlauben. Zu diesen Faktoren gehören die Periode, Eingriffe an der Gebärmutter über die Scheide, Geburten, Erkrankungen des Gebärmutterhalses und Tumore von Muttermund und Gebärmutter.

Symptome

Inhaltsverzeichnis zum Thema Eierstockentzündung

EierstockentzündungArt und Stärke der Symptome einer Eileiterentzündung sind abhängig von ihrem Schweregrad, der Ausdehnung und dem raschen Einleiten einer adäquaten Behandlung. Die auftretenden Symptome sind in der Regel untypisch und von Frau zu Frau unterschiedlich, daher wird die Eierstockentzündung auch als das Chamäleon der weiblichen Erkrankungen bezeichnet. Man unterscheidet die chronische und die akute Eierstockentzündung. Das erste Symptom der akuten Adnexitis sind plötzliche starke Unterleibsschmerzen, die gleichzeitig mit einem geschwollenen Bauch und einer gespannten Bauchdecke auftreten. Die Erkrankte klagt über eine starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens. Je nach Erreger kommen Fieber, Brechreiz, Übelkeit, Verstopfungen oder Durchfälle hinzu. Seltener sind Schmerzen beim Wasserlassen und Zyklusstörungen. Bei der gynäkologischen Untersuchung fallen Vergrößerungen und Schwellungen von Gebärmutter, Eierstöcken und Eileitern auf, alle reagieren stark druckempfindlich. Insbesondere Berührungen und Bewegungen des Gebärmutterhalses werden als äußerst schmerzhaft beschrieben. Als chronisch wird die Eileiterentzündung definiert, wenn nach dem Abklingen einer akuten Erkrankung weiterhin oder wiederholt Symptome der akuten Adnexitis auftreten oder es zu weiteren Symptomen kommt. Die Ursachen der Chronifizierung liegen in einer nicht erfolgreichen Therapie oder Narbenbildung und Verwachsungen im Entzündungsverlauf. Problematisch werden diese Verwachsungen und Narben, wenn sie zu einer Verbindung von Eileitern und Eierstöcken mit den Nachbarorganen führen, denn dann leidet die Betroffene häufig nach dem Geschlechtsverkehr oder sogar dauerhaft unter starken, uncharakteristischen Kreuzschmerzen. Weitere mögliche Symptome betreffen Verdauungsorgane und den Menstruationszyklus. Aufgrund der starken Beschwerden leiden Betroffene zudem unter einer starken Leistungsverminderung, schneller Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Es kommt zu Beeinträchtigungen des alltäglichen Lebens. Durch die insbesondere während und nach dem Akt auftretenden Beschwerden sind Beziehungsprobleme indiziert.

Diagnostik und Therapie

Die Diagnostik der Eileiterentzündung erfolgt über eine ausführliche Anamnese, die trotz der uncharakteristischen Beschwerden oft wichtige Hinweise auf die Erkrankung und ihre Erreger gibt. Bei der körperlichen Untersuchung stellt der Gynäkologe die Empfindlichkeit von Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken fest und kann darüber zumeist die richtige Diagnose finden. Mit der Spekulumuntersuchung wird der Verdacht auf Adnexitis endgültig bestätigt und nimmt der Arzt Abstriche zur Bestimmung der Auslöser. Im Ultraschall zeigen sich Schwellungen und Sekretansammlungen. Standard sind weiterhin ein Blutbild mit Untersuchung der CRP-Werte, die Zytologie zum Ausschluss einer Krebserkrankung und die Messung der Körpertemperatur. Eine ausführliche Diagnose ist nicht nur zur Bestimmung der auslösenden Bakterien unabdingbar, es müssen auch andere, diese Symptome verursachende, Krankheiten ausgeschlossen werden. Bei jeder Form der Eileiterentzündung besteht durch die Funktionsbeeinträchtigung von Eierstöcken und Eileitern ein Risiko, dass betroffene Frauen unfruchtbar werden. Bei rechtzeitiger Behandlung sind die Aussichten, die Unfruchtbarkeit beheben zu können, gut. Je länger aber die Entzündung bestehen bleibt, desto geringer sind die Therapieaussichten und die Chancen auf Wiederherstellung der Fruchtbarkeit. Eine Chronifizierung sollte daher unbedingt durch das rasche Einleiten einer adäquaten Therapie vermieden werden, Frauen sollten bei ersten entsprechenden Symptomen den Frauenarzt aufsuchen. Aufgrund der in den meisten Fällen als Verursacher auszumachenden Chlamydien verordnet der Gynäkologe der Patientin zunächst ein Breitbandantibiotikum über zehn bis vierzehn Tage. Stellt sich im Labor heraus, dass Chlamydien nicht die Ursache sind oder schlägt die eingeleitete Therapie nicht an, so werden spezielle Antibiotika angewendet. Zusätzlich zur Antibiotika-Therapie wird ein entzündungshemmendes Medikament verabreicht. Mit Hormonpräparate werden eingesetzt, um Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus zu verhindern. Auch Schmerzmedikamente können zum Einsatz kommen, bis die Beschwerden ausreichend abgeklungen sind. Zwar werden Antibiotika nur über 10 bis 14 Tage verabreicht, eine Gesamtbehandlungsdauer von zwanzig Tagen sollte jedoch nicht unterschritten werden. Nur so können die Chronifizierung verhindert und die Abtötung aller Bakterien sichergestellt werden. In dieser Zeit ist auch von Geschlechtsverkehr abzuraten, da einerseits die Beschwerden zu stark sind, andererseits aber die Geschlechtsorgane der Frau nicht weiter gereizt werden sollten. Der Partner der Betroffenen wird in der Regel ebenfalls behandelt, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Bei einer akuten Eileiter- und/oder Eierstockentzündung ist aufgrund des starken Beschwerdebildes Bettruhe anzuraten, ein stationärer Krankenhausaufenthalt kann sinnvoll sein. Eine gesunde, den Magen schonende Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme verhindern Komplikationen. Die möglichen Komplikationen einer Adnexitis sind, neben Chronifizierung, Narbenbildung und Verwachsungen, Abszesse, eine Peritonitis und die Sepsis. Abszesse verschließen entweder nur Eileiter und Eierstöcke oder den gesamten Douglas-Raum der Frau. Unter diesem versteht der Mediziner den Bereich des Bauchfells, der zwischen Gebärmutter, Mastdarm und Scheidengewölbe liegt. Als weitere Komplikationen treten eine Entzündung des Bauchfells und die Blutvergiftung auf. In der Regeln verläuft die Eierstockentzündung aber zwar mit starken Symptomen, aber bei ausreichender Behandlung können Komplikationen und eine Chronifizierung fast vollständig ausgeschlossen werden.