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Sehnenscheidenentzündung Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Computerarbeit, einseitige Belastung oder entzündliche Prozesse können Ursachen für eine schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung sein. Die menschlichen Sehnen sind durch einen Schutzmantel umhüllt, die Sehnenscheiden. Innerhalb dieser Schutzhüllen befindet sich Gelenkschmiere, welche die Gleitfähigkeit der empfindlichen Sehnen erhöhen soll. Wird eine Sehne besonders häufig und stark beansprucht, kann es zur schmerzhaften Entzündung der Sehnenscheiden kommen. Prädestiniert für die Entstehung der Entzündung sind die Handgelenke, da die dortigen Sehnen bei vielen Arbeiten stark beansprucht werden. Doch die Sehnenscheidenentzündung kann auch an allen anderen Sehnen des Körpers auftreten, bei Sportlern sind beispielsweise häufig die Kniegelenke betroffen.

Symptome der Sehnenscheidenentzündung

Inhaltsverzeichnis zum Thema Sehnenscheidenentzündung

SehnenscheidenentzündungDie Symptome einer Sehnenscheidenentzündung sind für den Betroffenen äußerst unangenehm, starke Schmerzen sind das Leitsymptom. Während die Schmerzen beim Beginn der Entzündung oftmals noch durch Ruhe gelindert werden können, ist bei einer voll ausgeprägten Sehnenscheidenentzündung die Einnahme von Schmerzmitteln notwendig. Sehr häufig kommt es im Bereich der Handgelenke zu den Symptomen, als Synonym für die Sehnenscheidenentzündung wird auch der Mausarm gebraucht. Unterschieden werden muss zwischen einem akuten und einem chronischen Entzündungsprozess, bei der akuten Form treten zunächst bewegungsabhängige Schmerz auf, später kann es zur Überwärmung der Haut und zu Rötungen kommen. Viele Betroffene berichten von einem knirschenden Gefühl im entzündeten Gelenk, mitunter kann der Arzt die Bewegung der betroffenen Sehne sogar hören. Wird die Sehnenscheidenentzündung nicht behandelt, werden die Symptome stärker und es kann eine chronische Entzündung zurückbleiben. Die Diagnosestellung ist nicht immer ganz einfach, insbesondere wenn beim betroffenen Patienten schon ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert wurde. Die Symptome beider Erkrankungen ähneln sich, der Unterschied liegt jedoch darin, dass die akute Sehnenscheidenentzündung mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden kann, das Karpaltunnelsyndrom hingegen nicht. Bestehen hinsichtlich der Diagnose Zweifel, kann eine Röntgenaufnahme oder die Ermittlung der Entzündungsparameter im Blut Gewissheit geben.

Bei einer chronischen Sehnenscheidenentzündung kann auch eine Tastuntersuchung im Rahmen der Diagnose sinnvoll sein, da sich häufig knotige Veränderungen im Bereich der betroffenen Sehne entwickeln. Eine Folgeerscheinung der chronischen Sehnenscheidenentzündung ist der sogenannte, schnellende Finger. Die Sehnen der betroffenen Hand, meist des Mittelfingergelenks, können bei starken Schwellungen in der Scheide haken, was meist eine nachdrückliche Bewegung seitens des Betroffenen zur Folge hat. Schnallt die Sehne dann aus der Sehnenscheide heraus, schnellt der Finger nach vorne. Für die Betroffenen sind die Schmerzen meist das schlimmste Symptom, da sich diese im Verlauf der Erkrankung auch bei Ruhe nur noch selten bessern. Berufstätige Menschen müssen fast immer über mehrere Wochen ihrem Arbeitsplatz fernbleiben, da eine weitere Belastung des betroffenen Gelenks zur Chronifizierung der Entzündung führen kann. Computerarbeit ist eine sehr häufige Ursache der Sehnenscheidenentzündung, sich ständig wiederholende Bewegungsabläufe und eine unbequeme, starre Haltung vorm Monitor begünstigen die Entstehung der schmerzhaften Erkrankung. Früher wurde die Sehnenscheidenentzündung häufig auch als Sekretärinnenkrankheit bezeichnet, da diese durch häufige Arbeit mit der Schreibmaschine einen Großteil der Patienten ausmachten. In der heutigen Zeit werden deutlich mehr Berufe am Computer ausgeübt, so dass die Zahl der Erkrankungsfälle deutlich angestiegen ist. Wie bei vielen anderen Erkrankungen gilt auch bei der Sehnenscheidenentzündung, je früher die Symptome erkannt und behandelt werden, umso unkomplizierter gestaltet sich der Heilungsprozess. Die akute Entzündung kündigt sich oftmals durch mäßige Schmerzen nach längerer Belastung des Gelenks an, auch durch Druck auf die Sehnen und Muskeln kann der Schmerz zu diesem Zeitpunkt bereits ausgelöst werden. Da die Schmerzen zu Beginn der Sehnenscheidenentzündung kurz nach Beendigung der belastenden Tätigkeit meist wieder verschwinden, nehmen viele Betroffene die Symptome zunächst nicht ernst.

Erst wenn die Schmerzen immer häufiger und für einen längeren Zeitraum auftreten und schließlich auch im Ruhezustand keine Schmerzfreiheit eintritt, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Zu diesem Zeitpunkt ist die Entzündung schon fortgeschritten und die Behandlung dauert meist mehrere Wochen lang. Durch die Einnahme von Schmerzmitteln lassen sich die Symptome zwar recht gut beheben, wird das betroffene Gelenk aber nicht geschont, wird sich die Entzündung nicht bessern und die Gefahr einer Chronifizierung besteht. Die Medikamenteneinnahme zur Behandlung der Sehnenscheidenentzündung kann nur dann optimale Wirkung zeigen, wenn die belastenden Faktoren weitgehend vermieden werden und das betroffene Gelenk geschont wird. Insbesondere wenn die Sehnen des Handgelenks betroffen sind, wird diese Ruhephase für die Betroffenen oftmals zu einer Belastungsprobe.

Behandlung

So unangenehm und schmerzhaft eine Sehnenscheidenentzündung für die Betroffenen ist, so unkompliziert ist jedoch auch in vielen Fällen die Therapie. Während beim symptomähnlichen Karpaltunnelsyndrom häufig eine Operation notwendig wird, kann die Sehnenscheidenentzündung gut mit Medikamenten und Wärme- oder Kälteumschlägen behandelt werden. Zum Einsatz kommen zunächst Antirheumatika, diese Medikamente wirken schmerzstillend und entzündungshemmend. Darüber hinaus darf das betroffene Gelenk nicht belastet werden, eine Gipsschiene hat sich insbesondere im Bereich der Handgelenke als nützlich erwiesen.

Bei lokalen Rötungen und Schwellungen können Kälteumschläge hilfreich sein. Erweist sich die Einnahme der Schmerzmittel als nicht ausreichend, kann eine kortisonhaltige Salbe zur lokalen Schmerzlinderung eingesetzt werden. Hat sich die Sehnenscheide aufgrund einer bakteriellen Infektion entzündet, sind diese Maßnahmen zur Behandlung meist nicht ausreichend. Wurden im Blutbild stark erhöhte Entzündungswerte festgestellt, wird vom Arzt häufig ein Antibiotikum zur Behandlung der Sehnenscheidenentzündung verordnet. Die Einnahme erfolgt oral über einen Zeitraum von etwa 14 Tagen, eine vorzeitige Absetzung ist aufgrund der Gefahr eines Rückfalls keinesfalls zu empfehlen.

Bei einer chronischen Sehnenscheidenentzündung gestaltet sich die Behandlung oftmals schwieriger, die Medikamenteneinnahme bringt nicht den gewünschten Erfolg und die Schmerzen hindern den Betroffenen zunehmend an der normalen Alltagsführung. Schlagen alle konservativen Therapieversuche fehl, kann eine chirurgische Erweiterung der Sehnenscheide zur Erleichterung führen. Ein solcher Eingriff wird nur dann durchgeführt, wenn keine andere Therapieform Wirkung gezeigt hat. Der Vorteil einer solchen Operation liegt darin, dass die Patienten in der Regel unmittelbar nach dem Eingriff keine Schmerzen mehr haben.