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Nierensteine Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Viele Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Nierensteine, die sich durch überschüssiges Kalzium, Magnesium oder andere Mineralienrückstände in den Nieren bilden. Eine Erkrankung mit Nierensteinen wird mit zunehmendem Lebensalter wahrscheinlicher. Sie kann ernährungsbedingt sein, kann aber auch Folge anderer körperlicher Erkrankungen wie der Gicht oder eines Gendefekts sein. Der Stoffwechsel ist dabei gestört und aus dem Gleichgewicht geraten. Auch die unkontrollierte Zufuhr mancher Nahrungsergänzungsmittel und Mineralien kann zu Nierensteinen führen. Daneben sind von Nierensteinen auch Menschen betroffen, die chronische Erkrankungen an den Nieren haben. Dazu zählt man unter anderem Zystennieren und die angeborene Nierenbeckenabgangsenge.

Verlauf

Inhaltsverzeichnis zum Thema Nierensteine

Kalzium ist oft der Hauptbestandteil von Nierensteinen, daneben können sie aus Harnsäure oder aus Magnesium bestehen. Nierensteine können sehr klein, aber auch sehr groß sein. Sie können auf den Nierenkelchen sitzen, aber auch das Nierenbecken verschließen. Wenn sie kleiner sind, können sie unbemerkt mit dem Harn abgehen, größere Steine können aber auch die ableitenden Harnwege wie Harnleiter oder Blase verschließen. Neben den eigentlichen Steinen gibt es auch sehr kleine Steinchen, die in größeren Mengen auftreten. Diese Ansammlungen bezeichnet der Urologe als Nierengrieß. Je nach Lage, Größe und Beschaffenheit verursachen Nierensteine oft Koliken, welchen sehr schmerzhaft verlaufen können. Sie können das Nierenbecken verschließen und verursachen dabei den gefürchteten Harnstau. Dann kann aus dem Nierenbecken kein Urin mehr in die Harnleiter abfließen und das Nierenbecken erweitert sich. Es könnte, bei einem größeren Stau sogar platzen und damit würde der Patient sich in unmittelbarer Lebensgefahr befinden. Aber auch wenn größere Steine in den Harnleitern oder der Blase festsitzen, behindern sie die Miktion, also das Wasserlassen. Die entstehenden Nierenkoliken führen meist zu unerträglichen Schmerzen. Viele Patienten bekommen nicht nur Nieren- und Rückenschmerzen, sondern sie leiden auch unter Fieber und eventuell unter Erbrechen. Eventuell abgehender Urin ist oft blutig.

Behandlung

NierensteineWenn die Steine nicht sehr klein sind, gehen sie meist nicht ohne Beschwerden ab. Sie stecken irgendwo fest und können das empfindliche Gewebe der Nieren, das Parenchym verletzen. Deshalb sollte ein Patient beim geringsten Verdacht auf eine Nierenkolik umgehend einen Arzt aufsuchen. Denn nur er kann feststellen, ob eine Kolik tatsächlich auf einen oder mehrere Nierensteine zurückzuführen ist. Auch andere Erkrankungen der Nieren können Koliken verursachen. Dazu gehören Nierenbeckenentzündungen, die durch Bakterien oder Viren verursacht werden. Manchmal ist es sehr schwer, zwischen Nierenentzündungen, Steinkoliken oder auch Rückenschmerzen zu unterscheiden. Nur der Mediziner kann anhand von Ultraschalluntersuchungen, dem Kontraströntgen und Blut- und Urinuntersuchungen abschließend feststellen, welche Art von Erkrankung tatsächlich vorliegt. Meist sind vorhandene Nierensteine schon bei einer Ultraschalluntersuchung zu erkennen. Je nach Lage, Größe und Beschaffenheit der Steine wird dann weiterbehandelt. Aber vor jeglicher Behandlung wird der Patient erst einmal ein Schmerzmittel bekommen, um die fast unerträglichen Schmerzen zu lindern. Dann kann versucht werden, die Nierensteine auf konventionellem Weg zum Abgang zu bringen. Wärmeanwendungen wie heiße Vollbäder und Wärmflaschen können den Abgang beschleunigen. Um die Lage der Steine zu verändern, lassen auch viele Urologen die Patienten Treppen steigen. Auch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Infusionen sind dabei oft hilfreich. All diese Anwendungen dürfen nur unter einer engmaschigen Kontrolle der Nieren anhand von Ultraschalluntersuchungen stattfinden. Es wird dabei beobachtet, ob die Steine ihre Lage verändern. Ganz besonders wichtig sind diese Untersuchungen, um einen Nierenstau rechtzeitig diagnostizieren zu können. Ein Nierenstau kann nämlich akute Lebensgefahr für den Patienten bedeuten. Der gestaute Urin kann den Körper des Menschen vergiften oder ein allzu sehr gestautes Nierenbecken kann eventuell sogar platzen. Selbst wenn es nicht platzt, würde das empfindliche Nierengewebe, das Parenchym, eventuell dauerhaft erweitert und geschädigt. Ein chronisch erweitertes Nierenbecken nennt man ampulläres Nierenbecken. Als Spätfolge von Steinen oder anderen Nierenentzündungen können sich Schrumpfnieren bilden, die schließlich nur noch schwach oder gar nicht mehr funktionieren. Im Endstadium käme es zum Nierenversagen und zum Tod des Patienten, falls nicht rechtzeitig eine Spenderniere zur Verfügung steht. Etwa vier von fünf Nierensteine werden vom Patienten auf natürlichem Wege über den Urin schließlich ausgeschieden. Kann der Urologe Nierensteine nicht mit Wärmeanwendungen, durch Treppensteigen und Flüssigkeitszufuhr zum Abgang bringen, bleibt nur noch eine Zerstörung der Steine durch Laserbehandlung oder eine Operation, um den feststeckenden Stein zu entfernen. Die Laserbehandlung empfiehlt sich dabei eher für chronische Steinerkrankungen und wird bei einem akuten Stein mit Fieber und blutigem Urin eher selten angewandt. In diesen Fällen, vor allen Dingen, wenn akutes Nierenversagen oder gar das Platzen des Nierenbeckens oder des Harnleiters droht, wird der Urologe meist operieren. Während früher bei Nierenoperationen große Schnitte nötig waren und oft auch die Rippen in Mitleidenschaft gezogen wurden, greift man heutzutage zu moderneren Methoden der Steinentfernung. Mit den sogenannten minimalinvasiven Techniken wird der Patient operiert. Es gibt verschiedene, schonende Operationsmethoden der Steinentfernung.

Bei chronischen Steinpatienten bilden sich oft immer wiederkehrende Steine. In diesen Fällen greift der Urologe zu der Methode des Zertrümmerns, um dem Patienten immer neuerliche Operationen zu ersparen. Jeder abgehende Stein, aber auch jeder durch Operation entfernte Nierenstein muss im Labor pathologisch untersucht werden. Dort wird seine Zusammensetzung bestimmt, um den Patienten künftig entsprechend behandeln zu können. Manche Patienten bekommen nur einmal im Leben einen Nierenstein und haben danach nie wieder Probleme. Aber bei vielen Patienten hat die Bildung von Nierensteinen ganz bestimmte medizinische Gründe. Deshalb ist es sehr wichtig, die Nierensteine auf ihre chemische Beschaffenheit hin zu untersuchen, um Stoffwechselstörungen, Ernährungsfehler oder chronische Erkrankungen des Körpers entsprechend zu behandeln. Es gibt allerdings keine Garantie darauf, ob ein Patient nicht neuerlich an Nierensteinen erkranken wird. Grundsätzlich kann man die Nieren durch das Vermeiden von Nikotin und Alkohol, durch eine gesunde Ernährung, Warmhalten und durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr schützen.

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