Bei den Röteln handelt es sich um eine infektiöse Erkrankung, von der nur der Mensch betroffen sein kann. Ausgelöst werden Röteln durch das Rötelnvirus, das im Rahmen einer Tröpfcheninfektion übertragen werden kann. War ein Mensch einmal an den Röteln erkrankt, so ist er in der Regel immun gegen eine erneute Erkrankung. In der Medizin werden die Röteln gelegentlich auch als Rubella bezeichnet. Diese Bezeichnung, die im Deutschen so viel bedeutet wie ‚rötlich, ist zurückzuführen auf die typischen roten Hautflecken, die bei Betroffenen häufig in Verbindung mit den Röteln auftreten. Röteln zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sich Symptome sowohl in deren Auftreten als auch in deren Verlauf bei verschiedenen Patienten sehr stark voneinander unterscheiden können. Bei ca. der Hälfte der an Röteln erkrankten Menschen bleiben spürbare Symptome sogar gänzlich aus, sodass die Erkrankung weitgehend unbemerkt verläuft. Ein solcher Verlauf der Rötelnerkrankung wird auch bezeichnet als asymptomatischer Verlauf. Kommt es bei den Röteln zu einer Symptomausbildung, so sind diese Symptome meist unspezifisch; das bedeutet, dass die Symptomatik keine klare Schlussfolgerung auf Röteln erlaubt, sondern auch durch andere Erkrankungen oder Einflussfaktoren hervorgerufen sein kann. Ist eine schwangere Frau an Röteln erkrankt, so können sich Symptome der Erkrankung nicht nur bei ihr, sondern auch beim ungeborenen Kind einstellen.
Symptome bei Röteln
Inhaltsverzeichnis zum Thema Röteln
Mögliche Symptome von Röteln stellen sich beim Betroffenen in der Regel nach einer Inkubationszeit von 14 bis 21 Tagen ein; die Inkubationszeit bezeichnet dabei die Zeitspanne, die zwischen Infizierung mit dem Rötelnvirus und Krankheitsausbruch liegt. Ein sehr typisches Symptom bei Röteln sind entstehende rötliche Flecken auf der Haut. Dieser Hautausschlag kann verschiedenste Bereiche des Körpers befallen. Meist zeigen sich die roten, leicht erhabenen Flecken zunächst im Gesicht eines Patienten und können sich dann auch auf Extremitäten wie Arme und Beine sowie den Körperrumpf ausbreiten. Tritt der typische Hautausschlag bei einem Patienten auf, so hält der Ausschlag in der Regel lediglich für ein bis drei Tage an. Ein weiteres mögliches Symptom von Röteln ist das Auftreten einer erhöhten Körpertemperatur; in den meisten Fällen bewegt sich diese erhöhte Temperatur unterhalb eines Wertes von 39°C. Gelegentlich können bei Röteln außerdem Glieder- und Kopfschmerzen sowie Schwellungen an den Lymphknoten auftreten. Entsprechende Lymphknoten, die häufig von Schwellungen betroffen sind, liegen in den Bereichen von Nacken und/oder Hinterkopf. Auch hinter den Ohren können im Zusammenhang mit den Röteln Lymphknotenschwellungen auftreten. Bei einigen Patienten zeigen sich darüber hinaus Bindehautentzündungen der Augen oder ein schwacher Katarrh, von dem vorwiegend die oberen Luftwege (wie beispielsweise die Stirnhöhlen) betroffen sind. Der Begriff des Katarrh beschreibt dabei Entzündungen der Schleimhäute, die häufig zu Schleimabsonderungen führen. In seltenen Fällen können Röteln mit verschiedenen Komplikationen verbunden sein. Dabei steigt das Risiko auftretender Komplikationen unter statistischen Gesichtspunkten mit steigendem Lebensalter von Patienten. Zu den möglichen Komplikationen von Röteln zählt beispielsweise das Auftreten von Arthritis. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die die Gelenke betrifft. Auch die Ausbildung von Mittelohrentzündung oder Bronchitis als Komplikation bei Röteln ist möglich; im Rahmen einer Bronchitis weisen die Bronchien entzündliche Veränderungen auf, während bei der Mittelentzündung die Schleimhäute des Mittelohrs von Entzündungsprozessen betroffen sind. In seltenen Fällen kann es aufgrund einer Rötelnerkrankung zu einer Abnahme der Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) beim Patienten kommen. In der Medizin wird eine solche Komplikation auch als sogenannte Thrombozytopenie bezeichnet. Da die Blutplättchen im Körper unter anderem am Verschließen von Wunden beteiligt sind, kann eine Thrombozytopenie beispielsweise eine erhöhte Blutungsneigung herbeiführen. Auch eine Enzephalitis (eine Entzündung des Gehirns) kann die Folge einer kompliziert verlaufenden Rötelnerkrankung sein. Nicht zuletzt kann auch das Herz eines Betroffenen bei Röteln in Mitleidenschaft gezogen werden. Äußern kann sich dies beispielsweise in einer auftretenden Peri- oder Myokarditis; bei einer Perikarditis ist der Herzbeutel (Perikard) von Entzündungsprozessen betroffen, eine Myokarditis beschreibt entzündliche Prozesse des Herzmuskels.
Röteln Symptome beim (ungeborenen) Kind
Erkrankt eine Frau während der Schwangerschaft an Röteln, so ist dies mit deutlichen Risiken für das ungeborene Kind verbunden. Statistisch gesehen sind dabei die Risiken für das ungeborene Kind umso geringer, je weiter die Schwangerschaft bei Erkrankung der Mutter fortgeschritten ist. Eine besonders hohe Risikorate für Schädigungen des ungeborenen Kindes besteht während der ersten acht Schwangerschaftswochen: Statistiken zufolge kommt es hier bei ca. 90% aller betroffenen Embryos zu Schäden, die durch die Röteln verursacht wurden. Bei einer Erkrankung der Mutter während des zweiten Drittels der Schwangerschaft sinkt dieses Risiko auf ca. 30%. Die Schäden, die ein ungeborenes Kind durch eine Rötelnerkrankung der Mutter möglicherweise erleidet, sind unter anderem abhängig von dessen Entwicklungsgrad: Kommt es beispielsweise während der vierten Schwangerschaftswoche zu einer Rötelninfektion der Mutter, besteht das Risiko eines sogenannten Gregg-Syndroms. Dieses Syndrom beschreibt verschiedene kombinierte Fehlbildungen eines ungeborenen Kindes. Zu den entsprechenden Symptomen zählen verschiedene mögliche Herzfehler, eine Innenohrschwerhörigkeit und eine Linsentrübung (Katarakt bzw. Grauer Star) des Auges. Bei Kindern, deren Mütter sich während der 20. Schwangerschaftswoche mit Röteln infizierten, kann es unter anderem zur Ausbildung einer Taubheit kommen. Weitere mögliche Folgen einer Infektion mit Röteln der Mutter während der Schwangerschaft sind Früh- oder auch Fehlgeburten. Ebenso kann ein Säugling ein vergleichsweise geringes Geburtsgewicht und/oder einen verminderten Kopfumfang aufweisen. Vergleichbar mit Patienten außerhalb des Mutterleibs kann es auch bei ungeborenen Kindern als Folge einer Rötelninfektion der Mutter zu einer Abnahme der Blutplättchen kommen, was möglicherweise eine erhöhte Blutungsneigung nach sich zieht. Darüber hinaus können beim ungeborenen Kind Vergrößerungen von Milz und Leber sowie Leberentzündungen auftreten. Nicht zuletzt können sich in der Folge einer Rötelninfektion der Mutter eine Enzephalomeningitis (Entzündungsprozesse, die Gehirn und Hirnhäute betreffen) oder eine Myokarditis (eine Entzündung des Herzmuskels) einstellen.