Blasenkrebs, welcher auch als Harnblasenkarzinom bezeichnet wird, gehört zu den bösartigen Tumoren, der sich in der Harnblase bilden kann. Meist entwickelt er sich aus einem Urothel, bei dem es sich um einen geschlossenen und mehrschichtigen Zellenverband handelt, welcher die Blase auskleidet. Nur sehr selten entsteht der Blasenkrebs in anderen Zelltypen, zu denen beispielsweise das Adeno- und Plattenepithelkarzinom gehören. Je nachdem wie sich das Wachstum des Tumors gestaltet, wird in infiltrierende, papilläre und oberflächliche Karzinome unterschieden. Der Großteil aller Betroffenen weist ein verhältnismäßig unkompliziert zu therapierendes oberflächliches oder papilläres Harnblasenkarzinom auf. Bei anderen Patienten eines Blasenkrebses liegen Karzinome in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium vor. Sie können daher bereits in den Muskel der Blase, das umgebende Binde- sowie Fettgewebe oder in Nachbarorgane wie Prostata und Gebärmutter hineingewachsen sein. Von allen bösartigen Tumoren entfallen circa 3 % auf den Blasenkrebs. Das männliche Geschlecht ist von der Erkrankung dreimal häufiger betroffen als das weibliche Geschlecht. Die Krebserkrankung tritt insbesondere nach Überschreiten des 70. Lebensjahres auf.
Anzeichen für Blasenkrebs
Inhaltsverzeichnis zum Thema Blasenkrebs
Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen besteht auch beim Blasenkrebs das Problem, dass seine klassischen Symptome nicht einen eindeutigen Hinweis auf die Krankheit geben. Um eine Therapie erfolgreich abzuschließen, ist eine rechtzeitige Erkennung der Erkrankung jedoch entscheidend. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn der Betroffene gewissen Risikogruppen angehört. Dazu gehören vor allem Raucher, die zwei- bis dreimal häufiger an Blasenkrebs erkranken als Nichtraucher. Ferner können gewisse chemische Stoffe, zu denen unter anderem Amine zählen, einen Blasentumor begünstigen. Aus diesem Grund weisen Arbeiter in der Chemie-, Gummi- sowie Lederindustrie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf. Gleiches zählt für Maler, Drucker, Friseure, Metallarbeiter, Lastwagenfahrer und Textilarbeiter. Generell gesehen ähneln die Beschwerden unterschiedlichen Nierenerkrankungen und Harnwegskrankheiten. Beispielsweise kann Blut im Urin auch auf eine Blasenentzündung hindeuten. Daher sollte ein Urologe frühzeitig aufgesucht werden, sofern sich erste Anzeichen zeigen. Zu Beginn der Krankheit Blasenkrebs zeigen sich bei dem Betroffenen noch kaum Anzeichen. Die ersten Symptome sind sehr unspezifisch und können nicht konkret zugeordnet werden. Das eigentliche Hauptsymptom des Blasenkrebses ist das Auftreten von Blut im Urin. Der medizinische Fachterminus dafür ist Hämaturie. Dieses Symptom wird in zwei Formen unterschieden: die Mikrohämaturie und die Makrohämaturie. Bei einer Mikrohämaturie ist die Blutmenge im Urin so gering, dass sie mit dem bloßen Auge nicht festgestellt werden kann. Ein spezielles Testverfahren ist dafür notwendig. Eine Makrohämaturie ist durch eine große Menge Blut im Urin gekennzeichnet, sodass sich der Harn rötlich bzw. bräunlich verfärbt. Bereits eine Feststellung über Blickdiagnose ist möglich. Beide Varianten können bei einem Blasenkrebs auftreten und bedingen sich meist durch ein Bluten des bösartigen Tumors. Dieses Anzeichen kann jedoch auch bei anderen Erkrankungen auftreten. So kann es auch ein Anzeichen für eine Krankheit des Nieren- und Blasensystems sein, zu denen auch eine Blasenentzündung gehört. Da Blut im Urin auf eine Vielzahl an Erkrankungen hinweisen kann, muss schnellstmöglich ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden. Dies ist entscheidend, da circa bei 80 % aller Patienten eines Blasenkrebses dieses Symptom auftritt. Wenn dieses Anzeichen auftritt, kann es leider für eine Heilung gelegentlich schon zu spät sein. Eine deutliche sichtbare Menge an Blut im Urin weist häufig auf ein fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung hin. Ferner ist es wichtig zu wissen, dass dieses Symptom nicht zwingend dauerhaft auftreten muss. Manchmal kann es verschwinden, obgleich der Blasenkrebs weiterhin besteht. Aus diesem Grund sollte der Arzt auch dann aufgesucht werden, wenn das Symptom von selbst verschwunden ist. Ebenso wie sichtbares Blut im Urin können auch Schmerzen erst im späten Stadium einer Blasenkrebserkrankung auftreten. Der bösartige Tumor ist dann häufig bereits weit fortgeschritten. Betroffene klagen meist über ein schmerzhaftes Empfinden beim Urinieren. Zudem kann wie bei einer Harnblasenentzündung ein gehäufter Drang zum Wasserlassen entstehen. Das Leeren der Blasen ist jedoch nur unter Schmerzen möglich. Dauerhafte Schmerzen begründen sich in der Regel durch eine Verengung des Harnleiters oder durch Verlegungen der Harnröhre wegen des bösartigen Tumors. Charakteristisch für einen Blasenkrebs können zudem Schmerzen im Bereich der Nieren und des Rückens sein. Diese begründen sich darin, dass der Harnleiter von der Niere zur Blase führt und den in der Niere sich entwickelten Harn ableitet. Liegt jedoch aufgrund des Tumors eine Verengung vor, welche den Prozess einschränkt, kann eine Stauung des Harns auftreten. Dadurch können Entzündungen ausgelöst werden. Dieser Prozess gestaltet sich schmerzhaft für den Patienten. Die Schmerzen werden jedoch nicht im unmittelbaren Bereich der Blase wahrgenommen, sondern im Bereich der Nieren und des Rückens. Ein weiteres Symptom des Blasenkrebses sind einschlägige Probleme beim Leeren der Blase. Dazu gehören die sogenannte Dysurie und die Pollakisurie. Bei der erstgenannten Variante haben betroffene Schwierigkeiten überhaupt zu urinieren. Meist ist nur die Abgabe von Tröpfchen möglich. Zudem geht sie meist einher mit Schmerzen. Da diese Symptome stark einer Blasenentzündung ähneln, werden sie von Betroffenen häufig falsch gedeutet. Im Unterschied dazu steht die Pollakisurie. Der Patient empfindet einen verstärkten Harndrang, doch es kann meist nur eine geringe Menge an Urin abgegeben werden.
Rasch handeln
Zeigen sich die erwähnten Symptome, haben viele Menschen Angst sich der Diagnose zu stellen. Doch dies ist der falsche Weg. Besteht aufgrund der Anzeichen ein Verdacht auf Blasenkrebs, muss ein Arzt unmittelbar konsultiert werden. Die Symptome können auf Blasenkrebs hinweisen, es muss sich aber nicht um diese schwerwiegende Erkrankung handeln. Es können auch harmlosere Krankheiten dahinter stecken. Wird jedoch Blasenkrebs diagnostiziert, sollte der Patient stets glücklich sein, dass die Diagnose rasch gestellt werden konnte. Dies gibt die Möglichkeit zu einer erfolgreichen Therapie. Sollte es dafür schon zu spät sein, kann dank ärztlicher Hilfe die verbleibende Lebenszeit zumindest weitgehend schmerzfrei und lebenswert verbracht werden.