Startseite » Symptome » Mumps

Mumps Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Mumps ist eine Infektion, welche auch umgangssprachlich als Ziegenpeter bezeichnet wird. Sie zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten und führt zur Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Es können eine oder beide Drüsen betroffen sein. Häufig erkranken Schulkinder oder junge Erwachsene am Mumps. Jungen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Mumps zählt zu den leichteren Virusinfektionen und war besonders vor Einführung der Routineimpfung in unseren Breiten häufig anzutreffen. Der Virus ist im Speichel enthalten und kann durch Tröpfcheninfektion beim Niesen oder Husten übertragen werden. Selten wird die Krankheit über mit Speichel in Kontakt gekommene Gegenstände übertragen. Für eine Ansteckung ohne Bedeutung ist auch die Ausscheidung der Erreger über Muttermilch oder Urin. Die direkt vor den Ohren befindlichen Ohrspeicheldrüsen schwellen an und entzünden sich, was dem Gesicht ein hamsterähnliches Erscheinungsbild verleiht. Bei männlichen Personen kann die Infektion auch auf die Hoden übergreifen, was in seltenen Fällen eine Unfruchtbarkeit zur Folge hat. Das Mumps Virus entstammt der Familie der Paramayxoviridae und befällt allein den Menschen. Der Mumps-Erreger ist weltweit verbreitet und kommt in unterschiedlichen Stämmen vor, welche sich jedoch kaum unterscheiden. Vor Einführung der Schutzimpfung waren meist Kinder zwischen dem zweiten und fünfzehnten Lebensjahr betroffen. Je älter die Patienten, desto schwerwiegender kann sich der Verlauf der Erkrankung gestalten. Mumps ist hoch ansteckend. Bei nicht geimpften oder immunen Personen liegt das Infektionsrisiko bei mehr als 80%. Die Krankheit tritt gehäuft im Winter oder Frühjahr auf. Das Krankheitsbild war bereits Hippokrates in vorchristlicher Zeit bekannt. Der römische Theoretiker Celsus bezeichnete die Infektion als Halsschwellung. Als eigenständige Krankheit wurde Mumps erst im 19. Jahrhundert klassifiziert. Die Bezeichnung Mumps ist englischen Ursprungs und bedeutet Maske oder Grimasse, was sich auf die für die Erkrankung typischen Hamsterbacken zurückführen lässt. Dem US-amerikanischen Virologen John Franklin Enders gelang es, erstmals, das Virus zu isolieren. So konnte bereits 1951 ein Totimpfstoff entwickelt werden. Seit 1968 ist ein Lebendimpfstoff gegen Mumps auf dem Markt.

Symptome und Verlauf

Inhaltsverzeichnis zum Thema Mumps

MumpsBei etwa der Hälfte aller Betroffenen verläuft die Infektion beschwerdefrei oder zeigt eher unspezifische Krankheitszeichen. Mumps nimmt meist einen leichten Verlauf. Eine Infektion äußert sich zunächst in Appetitlosigkeit und allgemeinem Unwohlsein. Die ersten Symptome treten zwei bis drei Wochen nach einer Infektion auf. Die Ohrspeicheldrüsen vor und unterhalb des Ohres schwellen an. Sie fühlen sich teigig weich an und sind schmerzempfindlich. Zunächst ist nur eine Seite betroffen. Nach ein bis zwei Tagen kann die Erkrankung auch auf das andere Ohr übergreifen. Es treten Schluckbeschwerden auf und auch Fieber und Halsentzündungen können dazu kommen. Der Betroffene hat Schmerzen beim Kauen und beim Drehen des Kopfes, auch die Drüsen unterhalb des Kinns sind schmerzempfindlich. Das Fieber kann bis auf 40 Grad ansteigen oder auch ganz ausbleiben. Bei einem von vier männlichen Patienten kommt es zu einer Entzündung der Hoden. Der Hodensack schwillt an, ist gerötet und schmerzt. Auch Fieber tritt in Verbindung mit einer Hodenentzündung häufig auf. Etwa 15% aller Mumpspatienten erleiden eine Gehirnhautentzündung. Die charakteristischen Symptome ähneln einer Grippe. Binnen weniger Stunden treten Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lichtscheu und Übelkeit auf. Weit seltener tritt eine Hirnentzündung auf. Hierbei kommt es zu Schwindel, Benommenheit und Lähmungen. Es besteht die Gefahr, dass dauerhafte Schäden zurückbleiben. Auch andere Speicheldrüsen, wie zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse, können betroffen sein. In diesem Fall kommt es zu Durchfall, Erbrechen und heftigen Schmerzen im Oberbauch. In einem von 10.000 Fällen kommt es zu einer Innenohrschwerhörigkeit. Tritt diese einseitig auf, wird sie von den Eltern meist nicht bemerkt. Beim Verdachtsfall ist ein Arzt zu konsultieren. Ein Arztbesuch ist unumgänglich, wenn sich die Schmerzen bei Wärmeanwendung verschlimmern, wenn starke Ohrenschmerzen und hohes Fieber auftreten, sowie wenn es zu Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Bauch- oder Hodenschmerzen kommt.

Tritt Mumps im ersten Drittel der Schwangerschaft auf, steigt das Risiko einer Fehlgeburt. Erkranken junge Frauen nach der Pubertät an Mumps, kann es zu einer Entzündung der Eierstöcke kommen, welche in ungünstigen Fällen Folgen für die Fruchtbarkeit der Frau haben können. Eine Ansteckungsgefahr mit Mumps besteht eine Woche vor Auftreten der Symptome bis zehn Tage danach. In der Regel heilt die Erkrankung innerhalb einer Woche folgenlos ab.

Behandlung und Vorbeugung

Auf Grund des charakteristischen Erscheinungsbildes kann die Diagnose oft schon anhand der geschwollenen Ohrspeicheldrüsen gestellt werden. Gewissheit bringen ein Rachenabstrich, eine Blutentnahme oder eine Urinprobe. Für die Krankheit ist keine bestimmte Therapie vorgeschrieben. Es gilt allein, die Beschwerden zu lindern. Dies kann mit frei verkäuflichen leichteren Schmerzmitteln geschehen. Der Patient sollte viel gekühlte Flüssigkeit zu sich nehmen. Da Säure den Speichelfluss fördert und die Schmerzen verstärken würde, sollte man auf Fruchtsäfte verzichten und lieber Mineralwasser oder Tee zu sich nehmen. Weiterhin ist auf weiche Speisen zu achten, um die Schmerzen beim Kauen der Nahrung zu lindern. Meist erholen sich die Patienten ohne ärztliche Behandlung. Treten Hodenentzündungen auf, können diese mit starken Schmerzen verbunden sein. Hier kann der Arzt ein stärkeres Schmerzmittel verordnen. Wärme wirkt schmerzlindernd. Antibiotika beeinflusst die Krankheit nicht. Die beste Vorbeugungsmaßnahme gegen Mumps ist eine Impfung. Die Impfung führt zu lebenslanger Immunität. Auch wer bereits eine Mumps-Erkrankung durchlebte, erkrankt nur in seltenen Fällen erneut. Geimpft wird mit einem Lebendimpfstoff aus abgeschwächten Mumpsviren, welcher in den Muskel gespritzt wird.

Die Routineimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung) wird Kleinkindern im Alter zwischen zwölf und fünfzehn Monaten verabreicht. Eine Wiederholungsimpfung ist zwischen 16 und 24 Monaten notwendig. Am häufigsten sind Kinder zwischen vier und zehn Jahren betroffen. Durch die Impfung lässt sich das Ansteckungsrisiko senken. Lässt der Impfschutz nach oder es trat in der Kindheit keine Infektion auf, können auch Erwachsene an Mumps erkranken. Die Impfung wird in der Regel gut vertragen. An der Impfstelle kann es kurzzeitig zu Schwellungen und Hautrötungen kommen. Besteht eine Allergie gegen Hühnereiweiß, sollte vor einer Impfung der Arzt konsultiert werden. Eine Studie, welche in Großbritannien in Umlauf gebracht wurde und eine Mumps-Impfung in Zusammenhang mit dem Auftreten von Autismus brachte, stellte sich als falsch und frei erfunden heraus. Der verantwortliche Arzt kam im Jahre 2010 vor Gericht.