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Schuppenflechte Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist aufgrund ihrer Symptome leicht zu erkennen und gut von anderen Hauterkrankungen abzugrenzen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, das heißt die Symptome treten bei den betroffenen Patienten in unregelmäßigen Zeitabständen immer wieder auf. Verursacht wird die Schuppenflechte durch eine beschleunigte Hauterneuerung bei den betroffenen Patienten. Während die durchschnittliche Haut sich innerhalb von vier Wochen erneuert, dauert die Hauterneuerung bei Menschen mit Schuppenflechte nur circa drei bis vier Tage. Die Haut wächst unkontrolliert und verursacht so die für die Schuppenflechte typischen Entzündungsreaktionen. Dabei handelt es sich um lästige und kosmetisch unschöne, aber gutartige Hautveränderungen. Da die Schuppenflechte eine Immunreaktion darstellt, ist sie nicht ansteckend. Ausgelöst wird die schnellere Hauterneuerung durch einen Angriff des Immunsystems auf die Zellen der eigenen Oberhaut. Ein Grund für das Verhalten des Immunsystems wurde bisher von der Forschung noch nicht entdeckt. Erwiesen ist lediglich, dass es sich bei der Schuppenflechte um einen genetischen Defekt handelt, diese also vererbbar ist. Das bedeutet aber nicht, dass die Schuppenflechte zwangsläufig von Eltern auf ihre Kinder übergeht. Die Erkrankung kann mehrere Generationen auslassen und taucht dann bei einem Menschen auf, der eventuell die Vorfahren, die ebenfalls von Schuppenflechte betroffen waren, gar nicht mehr persönlich kennt. Neben der Vererbung haben Mediziner noch weitere Risikofaktoren im Verdacht, als Auslöser an der Schuppenflechte mitzuwirken. Dazu gehören Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum, Stress, bakterielle Infekte sowie starke Hormonveränderungen zum Beispiel im Verlauf einer Schwangerschaft. In Deutschland gibt es etwa zwei Millionen Patienten, die an mehr oder weniger stark ausgeprägten Schuppenflechte leiden.

Symptome der Schuppenflechte

Inhaltsverzeichnis zum Thema Schuppenflechte

SchuppenflechteZu den typischen Symptomen der Schuppenflechte gehören deutlich gerötete Hautstellen, die stark durchblutet sind und bei manchen Patienten einen heftigen Juckreiz verursachen. Diese sind im Normalfall klar begrenzt und heben sich von der übrigen Haut ab. Die Haut ist bei vielen Betroffenen trocken und rissig und wirft gelegentlich sogar Blasen. An der Oberfläche der betroffenen Hautstellen befindet sich eine gut erkennbare Schuppenschicht, die leicht glänzt und von weißlich-silberner Farbe ist. Die Schuppen lassen sich ohne weiteres unter Zuhilfenahme eines Fingernagels von der übrigen Haut abheben. Die Schuppenschicht wird durch die Zellen der Epidermis gebildet. Bei der Epidermis handelt es sich um die oberste Hautschicht. Diese kommt bei Schuppenflechte-Patienten siebenmal so schnell an die Oberfläche wie bei Menschen, die nicht unter Schuppenflechte leiden. Die schuppigen, geröteten Hautareale, die bei einer Schuppenflechte auftreten, bezeichnet man in der Medizin auch als Plaques. Besonders häufig kommen solche Plaques an den so genannten Streckseiten von Armen und Beinen, das sind zum Beispiel die Ellenbogen und die Schienbeine, sowie auf der Kopfhaut vor. Auch das Gesäß, die Region um den Nabel, die Augenbrauen, die Geschlechtsorgane und die Achselhöhlen sind in vielen Fällen betroffen. Die Größe der Plaques variiert von Hautstellen, die etwa münzgroß sind, bis hin zu betroffenen Flächen in Handtellergröße. Bei manchen Patienten bilden sich zusätzlich zu den Entzündungsreaktionen auf der Haut Vertiefungen oder Verfärbungen der Nägel. In besonders schweren Fällen von Schuppenflechte gehen die einzelnen betroffenen Areale ineinander über, so dass kaum noch gesunde Stellen übrig bleiben. Es gibt aber auch Patienten, bei denen stets nur ganz bestimmte Stellen von der Schuppenflechte betroffen sind. Bei einigen von ihnen sind die Symptome der Schuppenflechte so wenig ausgeprägt, dass sie den Betroffenen in keiner Weise stören. Dann wird meist gar nicht erkannt, dass es sich bei den gelegentlich auftretenden Hautreaktionen um eine Form der Schuppenflechte handelt. Die sichere Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Für den Laien ist die Schuppenflechte nicht klar von anderen Erkrankungen der Haut abzugrenzen. Ekzeme, Pilzerkrankungen, Syphilis oder die Stachelflechte können Hautreaktionen auslösen, die denen der Schuppenflechte ähneln. Deshalb sollte bei Vorliegen von starken Veränderungen des Hautbildes immer ein Mediziner aufgesucht werden. Dieser kann die Schuppenflechte allerdings nicht heilen, denn ein Medikament, das die Symptome langfristig vollständig ausheilen lässt, ist bisher noch nicht entwickelt worden. Es gibt aber zahlreiche Salben, die die Symptome lindern. Auch Shampoos, die die betroffene Kopfhaut pflegen, sind erhältlich. Wichtig bei der Behandlung von Schuppenflechte ist es, dass die Therapie mit pflegenden Salben, Lotionen und Shampoos nicht nur dann durchgeführt wird, wenn die Haut entzündet ist. Auch in beschwerdefreien Zeiten sollten Schuppenflechte-Patienten ihre Haut gründlich pflegen und mit speziellen Mitteln behandeln. Dies kann die Symptome insgesamt reduzieren. In schwereren Fällen von Schuppenflechte kann der Arzt neben den äußerlich anzuwendenden Lotionen auch Medikamente verordnen, die das Immunsystem hemmen. Dadurch können seine Angriffe auf die eigene Haut verringert und so die Symptome abgeschwächt werden. Es gibt auch Tabletten, die den Verhornungsprozess der Haut direkt beeinflussen. Diese greifen ins Hautwachstum ein und verlangsamen es. Jeder Patient sollte jedoch unter Beratung seines Arztes den Einsatz solcher Medikamente sorgfältig erwägen, denn sie sind für ihre starken Nebenwirkungen bekannt.

Sonderformen der Schuppenflechte

Die gewöhnliche Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), deren Symptome im oberen Abschnitt beschrieben wurden, liegt in mehr als 85% aller Schuppenflechte-Fälle vor. Nur etwa 5% der Patienten leiden unter der Sonderform Psoriasis pustulosa, bei der die entzündeten Hautstellen von Eiterbläschen durchsetzt sind. Die Hautveränderungen betreffen im Fall dieser Sonderform meist die Hände, besonders die Handinnenflächen, und die Füße, im Regelfall im Bereich der Fußsohlen. Daher verursacht diese Form der Schuppenflechte starke Schmerzen beim Arbeiten mit den Händen oder beim Gehen. Etwa ein Zehntel aller Patienten, die unter einer Schuppenflechte mit den erwähnten symptomatischen Hautveränderungen leiden, erkranken an der so genannten Psoriasis-Arthritis. Diese Patienten haben zusätzlich zu den Hautsymptomen arthritische Gelenkbeschwerden. Bei ihnen befällt die Schuppenflechte besonders häufig die Nägel. Zur Behandlung dieser Form von Schuppenflechte muss neben dem Hautarzt ein Rheumatologe zu Rate gezogen werden, der die Gelenkentzündungen behandelt, die im Rahmen der Psoriasis-Arthritis auftreten.

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