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Arthritis Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Unter Arthritis versteht man eine chronische Erkrankung, in deren Verlauf es immer wieder zu Gelenkentzündungen kommt. Forscher rätseln seit langem über die genauen Ursachen der Arthritis. Als gesichert gilt nur die Erkenntnis, dass die entscheidende Rolle bei der Entstehung das Immunsystem spielt. Die Entzündungen, die bei einer Arthritis immer wieder entstehen, scheinen darauf zurückzuführen zu sein, dass das Immunsystem nicht erkennt, ob es mit körpereigenen oder mit fremden Substanzen zu tun hat. In der Folge greift es auch die eigenen Zellen an. Die Angriffsreaktion des Immunsystems, die eigentlich eine gesunde und wichtige Funktion - nämlich die Abwehr von Krankheitserregern - innehat, wird dann plötzlich zum Feind. Das Immunsystem sendet seine Zellen in die Gelenke, wo es Stoffe produziert, die Entzündungen fördern. Zu diesen Stoffen gehören zum Beispiel Gewebshormone, mit denen der Körper nicht mehr fertig wird, wenn sie in zu großer Zahl produziert werden. Das Gelenk reagiert auf die Stoffe, denen es ausgesetzt ist, mit einer Wucherung der Gelenkinnenhaut, die nach einiger Zeit das Innere des Gelenks zerstören kann. Wie die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems entsteht, ist bisher nicht geklärt. Einige Forscher haben den Zigarettenrauch als Risikofaktor im Verdacht. Auch Vererbung scheint eine Rolle zu spielen. Umstritten ist, ob auch vorangehende Infekte durch Viren oder Bakterien zur Entstehung einer Arthritis beitragen. Einig sind sich die Forscher aber darüber, dass mehrere der diskutierten Faktoren zusammenwirken müssen, damit ein Patient tatsächlich an einer Arthritis erkrankt.

Symptome

Inhaltsverzeichnis zum Thema Arthritis

ArthritisEine Arthritis wird häufig im Frühstadium nicht erkannt, da die Symptome, die zu Anfang auftreten, ausgesprochen unspezifisch sind und ein Anzeichen für viele unterschiedliche Krankheiten sein können. Oftmals tritt bei Betroffenen zunächst eine unerklärliche Müdigkeit auf. Sie fühlen sich erschöpft und ausgebrannt und haben keinen Appetit. Gelegentlich kommt eine Gewichtsabnahme hinzu, für die es keinen ersichtlichen Grund gibt. In einigen Fällen kann leichtes Fieber auftreten. Das Tempo des Krankheitsbeginns variiert. Bei manchen Betroffenen setzen die Symptome wie aus dem Nichts ein und steigern sich schnell, bei anderen nimmt die Krankheit einen schleichenden Verlauf. Sucht der Patient im frühen Stadium der Arthritis einen Arzt auf, kann dieser sich häufig keinen Reim auf die Symptome machen. Erst wenn erste Gelenkbeschwerden und Symptome am Bewegungsapparat hinzukommen, wird es einfacher, eine Arthritis zu diagnostizieren. Auch die typischen rheumatischen Symptome zeigen sich aber nicht bei allen Patienten gleich schnell oder gleich stark. Zu den wichtigsten Krankheitsanzeichen aus dem Bereich Gelenke gehört eine morgendliche Steifheit. Diese tritt besonders oft an den Fingern auf. Der Patient fühlt sich gleich nach dem Aufstehen steif und ungelenk. Normalerweise verbessern sich diese Symptome erst nach mehreren Stunden. Ebenfalls typisch ist das häufige Auftreten von Sehnenscheidenentzündungen. Diese in den meisten Fällen die Hand oder das Sprunggelenk betreffenden Entzündungen können bereits im Frühstadium einer Arthritis auftreten. Im weiteren Verlauf kommt es immer häufiger zu den symptomatischen Gelenkentzündungen. Einzelne Gelenke weisen Schwellungen auf, sind gerötet und schmerzen. Im Frühstadium konzentrieren sich die Entzündungsprozesse beinahe ausschließlich auf die Finger-, Zehen- und Handgelenke. Erst später weitet sich die Arthritis immer mehr aus und betrifft dann die weiteren Gelenke. In diesem Stadium spricht man von Polyarthritis. In Folge der Entzündungen können sich die betroffenen Gelenke umformen. Betroffene sind bei fortgeschrittener Arthritis in ihrer Bewegungsfähigkeit immer mehr eingeschränkt. Ist die Krankheit weit fortgeschritten, zeigt sie sich sichtbar nach außen. Zu den am häufigsten vorkommenden Gelenkverformungen, die eine Arthritis mit sich bringt, gehören Verformungen der Fingergelenke und der Hand. Diese sind teilweise gebogen, teilweise überstreckt. Unter der Haut können sich im Bereich der entzündeten Gelenke gutartige, leicht ertastbare Knoten bilden. Diese befallen besonders die Hand und den Ellenbogen und zeigen sich bei jedem fünften Patienten. Die Symptome der Arthritis führen je nach Schwere und Ausprägung zu deutlichen Einschränkungen im alltäglichen Leben. Viele Patienten klagen mit der Zeit über eine Abnahme der Kraft in den Händen. Möchten Sie einen Gegenstand an sich nehmen, rutscht er ihnen häufig aus den Händen. Die abnehmende Beweglichkeit verursacht auch Schwierigkeiten beim Anziehen, beim Schreiben und bei Tätigkeiten im Haushalt. Sehr belastend sind auch die starken Schmerzen, die mit den entzündlichen Prozessen einer Arthritis einhergehen. Diese sind häufig im Ruhezustand am schlimmsten. Besonders in den Nachtstunden sind sie für die Patienten kaum auszuhalten. Behandelt wird die Arthritis vorwiegend medikamentös. Es gibt zwar kein Heilmittel, aber Medikamente können die Schwere der auftretenden Schübe mindern und Folgeschäden an den Gelenken verhindern. Eingesetzt werden bei der Arthritis-Therapie Kombinationen von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Mitteln. Zu den am häufigsten verwendeten Entzündungshemmern zählen cortisonhaltige Medikamente. Hinzu kommen Basistherapeutika, die die Entzündungsreaktionen im Körper dämpfen. Eine neuere Entwicklung besteht im Einsatz von Biologicals, die auf der Grundlage von gentechnisch hergestellten Inhaltsstoffen in der Lage sind, die Überreaktion des Immunsystems zu regulieren. Welche Medikamente genau eingesetzt werden, muss der Arzt entscheiden. Er wird unter anderem die Schwere des Verlaufs in Betracht ziehen und den Patienten genau über die verfügbaren Medikamente und deren Wirkung und Nebenwirkungen informieren. Wichtig ist allerdings, dass neben den Tabletten, die die Entzündungsreaktionen hemmen, weitere Maßnahmen eingeleitet werden, um die Beweglichkeit und die Lebensqualität des Patienten möglichst zu erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Physiotherapie, Ergotherapie und Beratungen zur Ernährungsumstellung. In schweren Fällen können auch operative Maßnahmen eingeleitet werden.

Folgeerscheinungen

Die Entzündungen, die sich im Rahmen einer Arthritis entwickeln, können in seltenen Fällen auch die inneren Organe betreffen. Zu den möglichen Folgeerkrankungen der Arthritis gehören Entzündungen der Blutgefäße, chronische Entzünden von Mund und Augen sowie Herzbeutelentzündungen. Auch das Risiko für bestimmte andere Erkrankungen ist bei Arthritis-Patienten erhöht. Zu den Krankheiten, die die Betroffenen mit höherer Wahrscheinlichkeit entwickeln, gehören Osteoporose (Knochenschwund), Arteriosklerose (Gefäßverkalkung mit erhöhtem Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko), Lymphome und das Fibromyalgie-Syndrom. Auch die allgemeine Infektanfälligkeit ist höher als bei Menschen ohne Arthritis. Entwickelt sich neben der Grunderkrankung eine weitere, sprechen Mediziner von der so genannten Komorbidität.