Herzrhythmusstörungen sind eine häufige Erkrankung, die oft harmlos verläuft. Viele Betroffene wissen ihr Leben lang nicht, dass sie überhaupt an einer Herzrhythmusstörung leiden, denn sie leiden nur im medizinischen Sinne daran. Ein normales Leben ist ihnen problemlos möglich und sie spüren die Herzrhythmusstörung nicht. In anderen Fällen aber kann die Herzrhythmusstörung so schwer und spürbar ausfallen, dass der Patient kein normales Leben mehr führen kann und medikamentöse Hilfe braucht, um sein Leiden zu reduzieren. In jedem Fall aber sollte eine Herzrhythmusstörung diagnostiziert werden, denn aus einem harmlosen Fehler kann langfristig ein ernstzunehmender Zustand werden, wenn er nicht frühzeitig erkannt wird.
Was sind Herzrhythmusstörungen?
Inhaltsverzeichnis zum Thema Herzrhythmusstörung
Von einer Herzrhythmusstörung spricht man, wenn das EKG-Bild Auffälligkeiten zeigt, die von der Norm abweichen. Das muss zunächst noch nichts bedeuten. Es kann beispielsweise sein, dass das Herz minimal schneller oder langsamer schlägt oder dass einzelne Schläge anders ausfallen, als sie sollten. Viele Betroffene spüren von einer solchen Herzrhythmusstörung nichts; einige beschreiben ein Gefühl, als bliebe das Herz kurz stehen und schlage dann ganz normal wieder weiter. Herzrhythmusstörungen können aber auch schwerwiegender ausfallen und dafür sorgen, dass sich der Patient dadurch verändert. Er ist etwa körperlich weniger leistungsfähig oder er zeigt sich nervös, angespannt und hypersensibel. Je nach Art der Herzrhythmusstörung können die Anzeichen und Symptome ganz anders ausfallen und rechtfertigen daher in jedem Fall den baldmöglichsten Arztbesuch.
Tachykardie
Wenn das Herz zu schnell schlägt, bezeichnet der Mediziner die Herzrhythmusstörung als Tachykardie. Sie ist in leichter Form harmlos und benötigt keine Behandlung, oft wird sie vom Betroffenen auch gar nicht bemerkt und ist eine reine Zufallsdiagnose. Sie kann aber auch sporadisch und heftig auftreten, man spricht dann vom bekannten Herzrasen. Es handelt sich dabei um kontinuierlich schnellere Herzschläge, die den Patienten ängstlich oder sogar panisch reagieren lassen können. Je nach Herkunft der Herzrhythmusstörung gibt es die supraventrikuläre und die ventrikuläre Tachykardie. Schlimmstenfalls ist die Tachykardie sogar Vorbote eines Herzinfarktes, doch das ist in den seltensten Fällen ein Risiko und der Patient würde dies auch bemerken.
Bradykardie
Wenn das Herz zu langsam schlägt, fällt die Leistungsfähigkeit des Betroffenen mehr oder minder rapide ab. Es kann schlimmstenfalls sogar passieren, dass der Patient stirbt, da mit der Zeit kein Herzschlag mehr messbar ist und das Herz aussetzt, auch wenn das natürlich die Ausnahme ist. Bradykardien gehören allerdings selten zur Gruppe der eher harmlosen Herzrhythmusstörungen, meistens haben sie eine krankhafte Ursache und müssen schnellstmöglich behandelt werden. Sie machen sich nicht nur durch einen Abfall der Leistungsfähigkeit bemerkbar, sondern auch durch Ohnmachtsanfälle oder durch starken Schwindel. Körperliche Tätigkeiten, die früher kein Problem darstellten, fallen dem Patienten nun nicht mehr so einfach oder sind sogar gänzlich unmöglich. Eine Bradykardie muss genau wie die Tachykardie ärztlich untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Symptome
Die meisten Herzrhythmusstörungen sind so harmlos, dass der Betroffene sie ein Leben lang nicht erkennt. Diagnostiziert werden sie dann per Zufall, beispielsweise bei einer Kontrolluntersuchung. Einige Betroffene spüren gelegentlich auch, dass das Herz einen Schlag auszusetzen scheint oder dass einige schnelle Herzschläge aufeinander folgen, wonach sich der Herzrhythmus aber wieder normalisiert. Es kann passieren, dass solche Wahrnehmungen im Augenblick des Auftretens unheimlich wirken und dem Patienten Angst machen, doch er braucht eigentlich keine zu haben. Dennoch kann er sich von einem Arzt untersuchen lassen, um zu bestätigen, dass keinerlei Grund zur Sorge besteht. Wenn die Herzrhythmusstörung schwerer Natur ist, wird man sie zweifelsfrei bemerken - die Herzschläge können spürbar oder sogar schmerzhaft werden und die Leistungsfähigkeit verändert sich. Mit Herzrhythmusstörungen wird oft auch Angst in Verbindung gebracht. Der Patient reagiert nervös, ängstlich oder panisch darauf, dass das Herz nicht gesund schlägt, und entscheidet sich oft ganz alleine für die Abklärung durch den Arzt.
Behandlung
Je nach Art der Herzrhythmusstörungen gibt es häufig einfache Möglichkeiten, sie zu behandeln. Der betreuende Arzt kann wirksame Medikamente verschreiben, die leichte Herzrhythmusstörungen in den Hintergrund treten lassen können. Die medikamentöse Behandlung alleine eignet sich allerdings nur dann zur alleinigen Therapie, wenn es sich nicht um bösartige Herzrhythmusstörungen handelt oder sie zusammen mit einer schweren Herzerkrankung auftreten. In diesen Fällen wären oft noch weitere operative Maßnahmen notwendig, um die Funktion des Herzmuskels zu erhalten und dafür zu sorgen, dass es nicht zu nachhaltigen Verschlechterungen oder sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen kommt.
Was ist bei Herzrhythmusstörungen zu beachten?
Wenn eine leichte Herzrhythmusstörung diagnostiziert wurde, die das alltägliche Leben nicht beeinträchtigt, muss der Betroffene in der Regel auch nichts beachten. Er kann wie gewohnt weiterleben und sollte sogar Sport treiben, denn das kräftigt den Herzmuskel eines ansonsten gesunden Menschen und sorgt für eine bessere Durchblutung des ganzen Körpers.
Wenn allerdings die Herzrhythmusstörungen im Rahmen einer Herzkrankheit auftreten, sollte man sich mit dem Arzt absprechen und auf eine gesunde Lebensweise achten. Alkohol, Zigaretten und andere Suchtmittel schaden dem ohnehin schon belasteten Herzmuskel und sollten daher nach Möglichkeit vermieden werden. Die Ernährung sollte möglichst natürlich sein und so wenig Fett und Kohlenhydrate wie möglich beinhalten, denn auch dann bleibt das Herz gesund und man belastet es nicht noch weiter.
Wichtig sind aber auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt, sodass frühzeitig abgesehen werden kann, wenn sich der Zustand des Herzmuskels ändert. Der Patient sollte außerdem laufend seinen eigenen Zustand im Auge behalten und darauf achten, ob sich die Herzrhythmusstörung spürbar verändert, sei es positiv oder negativ. Das muss dem Arzt umgehend berichtet werden, denn andernfalls geht der Patient das Risiko ein, Veränderungen seiner Herzrhythmusstörung und der Grunderkrankung nicht frühzeitig genug zu erkennen, um dagegen aktiv werden zu können, wenn das erforderlich sein sollte.