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Divertikulitis Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Wahrscheinlich aufgrund ballaststoffarmer Ernährung und sitzender Tätigkeit mit allgemeinem Bewegungsmangel hat sich die Divertikulose zu einer Volkskrankheit entwickelt. Betroffen sind Millionen Menschen, wobei sich bei den meisten keine Beschwerden zeigen und das Leiden, wenn überhaupt, zufällig entdeckt wird. Bereits bei jungen Menschen können Divertikel auftreten, diese ¬führen aber nur selten zu einer Erkrankung. Divertikel sind sackartige Ausstülpungen an Hohlorganen, besonders im Darm. Am häufigsten kommen sie im Sigma vor. Das ist der unterste Abschnitt des Dickdarms, welcher sich s-förmig im linken Unterbauch befindet. In den meisten Fällen muss die Divertikulose nicht behandelt werden, da sie symptomfrei verläuft. Bei ca. 25% entsteht jedoch eine verschieden stark ausgeprägte Divertikulitis. Die Ursache für diese Entzündung sind vor allem ein durch Verstopfung ausgelöster hoher Druck im Darm, Darmwände mit schwacher Muskulatur und der sich daraufhin in den Ausbuchtungen festsetzender Kot. Es sind besonders ältere Menschen betroffen. Die Kotverstopfung in den Divertikeln begünstigt das Eindringen von Bakterien in die Darmwand und führt zu immer wiederkehrenden Entzündungen. Die Erkrankung verläuft oft schubweise. Phasen ohne Beschwerden wechseln sich mit solchen mit deutlichem Krankheitsgefühl ab. Die Abklärung und Behandlung gehört in die Hand eines Arztes. Eine Divertikulitis kann nicht mit Hausmitteln behandelt werden. Diese können lediglich die schulmedizinischen Behandlungen ergänzen.

Symptome der Divertikulitis

Inhaltsverzeichnis zum Thema Divertikulitis

DivertikulitisDivertikulitis macht sich vor allem durch zum Teil unerträgliche Schmerzen bemerkbar. Diese beginnen meist plötzlich und setzen nicht schleichend ein. Der Schmerz wird als stechend, krampfartig, schneidend oder brennend beschrieben und kann sich auf den gesamten Bauchraum ausdehnen. Die Schmerzen können so intensiv werden, dass sie bis in den Rücken ausstrahlen und der Patient nur noch gebeugt laufen kann. Sie sind vergleichbar mit den Beschwerden einer Blinddarmentzündung, weshalb bei der Divertikulitis auch oft von linksseitiger Appendizitis gesprochen wird. Oft kommt es zu starken Blähungen. Ein Abgang von Darmgasen (Flatulenz) oder Stuhlgang bringt mitunter vorübergehend Erleichterung, bis die Schmerzen wieder an Intensität zunehmen. Meistens kann der Betroffene seinen alltäglichen Pflichten nicht mehr nachgehen und möchte am liebsten liegen. In den meisten Fällen litt der Patient bereits einige Zeit unter Verstopfungen oder anderen Darmentleerungsstörungen. Da Verdauungsstörungen aus vielerlei harmlosen Ursachen immer mal wieder auftreten können, wird ihnen meistens zuerst wenig Beachtung geschenkt. Das ändert sich aber spätestens dann, wenn die ersten krampfartigen Schmerzen einsetzen. Bei einer Divertikulitis sind die Darmwände geschwollen und der Durchgang ist verengt. Bleistiftdünne Stühle können auftreten. Oft wird auch ein unregelmäßiger Stuhlgang beobachtet, bei welchem Durchfall und Verstopfung wechseln. Diesem sind oft Schleim und Eiter beigemischt. Auch Blutungen sind nicht auszuschließen. Die Entzündung kann, wenn ein Divertikel aufbricht, auf umliegende Organe und Fettgewebe übergreifen, was diese Erkrankung besonders gefährlich macht. Fistelbildungen des Dickdarms mit Harnblase, Scheide oder anderen benachbarten Organen können entstehen. In Folge kann eine Dysurie auftreten. Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte und erschwerte Blasenentleerung. Das geschieht, wenn Fisteln nicht die Verbindung von zwei Darmschlingen darstellen, sondern sich zwischen Darm und anderen Organen, wie eben beispielsweise der Blase, bilden. Ein schlimmes Krankheitsgefühl stellt sich ein. In schwersten Fällen ist die Ausbreitung rasant und kann letztendlich zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen. Die Körpertemperatur steigt je nach Schwere der Erkrankung von erhöhter Temperatur bis zu Fieber an. Der Kranke fühlt sich sehr schwach, das Allgemeinbefinden ist schlecht. Er kann stark schwitzen oder unter Schüttelfrost leiden. Auch Übelkeit und Erbrechen werden beobachtet. Der Patient fühlt sich sehr krank und schwach und vermeidet so gut es geht jede Bewegung. Oftmals besteht kein Appetit. Selbstverständlich sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. In sehr schweren Fällen ist es angebracht, unverzüglich den Notarzt zu rufen. Dieser kann meistens die Divertikulitis durch die Bauchdecke ertasten. Das ist dann der Fall, wenn sich eine raumfordernde Geschwulst gebildet hat, welche walzenförmig tastbar ist. Der Druck auf diese angeschwollene Region ist natürlich äußerst schmerzhaft. Ein Blutbild ergibt erhöhte bis stark erhöhte Entzündungsparameter (BSG und CRP).

Behandlung und Vorbeugung

Eine eher mild verlaufende Form der Divertikulitis kann mit Medikamenten behandelt werden. Der Arzt wird ein Antibiotikum verschreiben, mit welchem die Krankheit gut in Griff zu bekommen ist. Die Divertikel selbst können mit Arzneimitteln nicht beseitigt werden. Jedoch ist eine medikamentöse Behandlung erfolgreich, wenn es darum geht, leichte Entzündungen zu stoppen. Unter diesen Umständen ist eine ambulante Therapie möglich. Außer der Einnahme der Medikamente sollte dafür gesorgt werden, den Darm ruhig zu stellen und sich deshalb vorübergehend vor allem flüssig zu ernähren. Um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern und den Schmerz zu lindern sind Eispackungen auf der betroffenen Bauchregion sinnvoll. Ein schwerer Verlauf macht, um Komplikationen zu verhindern, die Einweisung in ein Krankenhaus notwendig. Hier wird sich der behandelnde Arzt mittels CT-Untersuchung des Bauchraumes, röntgen oder Ultraschall ein Bild über das Ausmaß der Erkrankung machen. Darmspiegelungen sind bei einer akuten Divertikulitis nicht angezeigt, da in diesem Fall eine zusätzliche Verletzung des Darms nicht auszuschließen wäre. In schweren Fällen ist meistens eine Operation notwendig, in welcher die kranken Abschnitte des Darms entfernt werden. Dieser Eingriff sollte im entzündungsfreien Stadium durchgeführt werden und wird heutzutage meistens laparoskopisch vorgenommen.

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Um einer Divertikulitis vorzubeugen, sollte insofern eine Prophylaxe betrieben werden, als dass vorwiegend ballaststoffreiche Kost zu sich genommen wird. Neben der Ernährung mit täglichem Gemüse, Obst und Vollkornprodukten ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Zwei bis drei Liter Flüssigkeitsaufnahme pro Tag sind empfohlen. Mit einer angepassten Ernährung wird der Innendruck des Kolons reduziert. Eine Rückbildung der Divertikel ist zwar nicht möglich, jedoch kann das Risiko von Entzündungen damit gesenkt werden. Zusätzlich macht es Sinn, ausreichend Bewegung in den Alltag einzubauen. Es ist jedoch leider nicht beeinflussbar, dass die muskuläre Darmwand im fortgeschrittenen Alter zunehmend instabiler wird.