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Fibromyalgie Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Die Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die sich vor allem in stark verbreiteten Schmerzen äußert. Die Bezeichnung der Fibromyalgie leitet sich dabei ab aus griechischen und lateinischen Worten für ‚Faser, ‚Muskel und ‚Schmerz. Die Körperstellen, die bei einem Fibromyalgie-Patienten von Schmerzen betroffen sind, können sich stetig ändern. Von Schmerzen betroffen sind bei der Fibromyalgie vor allem die Bereiche von Gelenken und Muskeln sowie Rücken, Brustkorb und Kopf (auftretende Kopfschmerzen können auch die Form einer Migräne annehmen). Das Auftreten solcher Fibromyalgie-typischen Schmerzen zählt zu den sogenannten Hauptsymptomen der Erkrankung. Darüber hinaus können sich vielfältige Begleitsymptome einstellen. Haupt- und Begleitsymptome der Fibromyalgie wurden als solche definiert durch die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften). Damit in der Medizin anhand vorliegender Symptome bei einem Patienten Fibromyalgie diagnostiziert wird, müssen sich entsprechende Symptome in der Regel bereits für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten gezeigt haben. Je nach Patient können verschiedene Haupt- und Nebensymptome der Fibromyalgie unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Haupt- und Nebensymptome

Inhaltsverzeichnis zum Thema Fibromyalgie

FibromyalgieNeben chronischen (längerfristigen) Schmerzen als einem Hauptsymptom können sich bei Betroffenen verschiedene weitere Hauptsymptome einstellen. Zu diesen Symptomen zählt beispielsweise eine stetige Müdigkeit, die sich etwa durch eine allgemeine Schwäche ausdrückt. Auch kann die auftretende Müdigkeit bei Patienten zu Konzentrationsstörungen führen. Ist das Hauptsymptom der Müdigkeit bei schwerem Erkrankungsverlauf stark ausgeprägt, kann es bis zur Erschöpfung führen. Eine solche krankheitsbedingte Erschöpfung wird in der Medizin auch als sogenanntes Fatigue-Syndrom bzw. Erschöpfungs-Syndrom bezeichnet. Ein Erschöpfungssyndrom kann sowohl nach geistigen als auch nach emotionalen oder körperlichen Anstrengungen auftreten. Charakteristisch für ein Erschöpfungssyndrom ist außerdem ein im Vergleich zum gesunden Menschen erhöhter Erholungsbedarf nach Anstrengungen. Auch Schlafstörungen (also Beeinträchtigungen des Schlafs bzgl. dessen zeitlicher Länge und/oder dessen Tiefe) gelten als weiteres mögliches Hauptsymptom der Fibromyalgie. Häufig auftretende Nebensymptome einer Fibromyalgie können verschiedenste Formen annehmen. So kommt es beispielsweise vergleichsweise häufig zu Schwellungsgefühlen, die sich in Füßen und/oder Händen sowie dem Gesicht zeigen können. Als weiteres Nebensymptom bei Fibromyalgie kann eine Morgensteifigkeit auftreten. Diese kann ein morgendliches Aufstehen erschweren, da die Beine eines Patienten sich versteift anfühlen. Auch Magen und Darm können im Rahmen einer Fibromyalgie in Mitleidenschaft gezogen sein: Ein möglicher Reizdarm kann sich beispielsweise durch ein Unwohlsein im Bereich des Bauchs äußern. Auch eine Veränderung der Stuhlgewohnheiten kann die Folge eines vorliegenden Reizdarms sein. Darüber hinaus kann sich bei einem Reizdarm die Schmerzempfindlichkeit des Darms erhöhen. Je nach Patient und Ausprägung des Reizdarms kann Letzterer zu Verstopfung oder Durchfall führen. Kommt es bei einer Fibromyalgie zu einem sogenannten Reizmagen, so beschreibt dies eine Form der Verdauungsstörung, die im Oberbauch lokalisiert ist. Sind die Schleimhäute aufgrund einer Fibromyalgie beeinträchtigt, so ist dies meist der Fall in Form einer Überempfindlichkeit oder einer Trockenheit der Schleimhaut. Nicht zuletzt kann auch das psychische Wohlbefinden eines Patienten durch eine Fibromyalgie beeinträchtigt sein. So kann es beispielsweise zu Depressivität (die sich unter anderem in einer starken Niedergeschlagenheit äußern kann) oder einer erhöhten Ängstlichkeit kommen. Neben den beschriebenen, relativ häufig auftretenden Nebensymptomen können sich bei Fibromyalgie vielfältige seltenere Nebensymptome einstellen. So kann es im Rahmen einer Fibromyalgie etwa zu Herzrhythmusstörungen, Schwindelanfällen oder Atembeschwerden kommen. Möglich ist außerdem eine Berührungsempfindlichkeit der Haut; so kann bei Fibromyalgie-Patienten ein Berühren der Haut durch Außenstehende zu abwehrenden Reaktionen führen. Auch können in Verbindung mit Fibromyalgie bei einzelnen Patienten eine leicht erhöhte Körpertemperatur und/oder eine gesteigerte Anfälligkeit gegenüber Infektionen auftreten. Zu den selteneren Nebensymptomen zählen außerdem beispielsweise Taubheitsgefühle, Wortfindungsstörungen, Wassereinlagerungen oder Reizbarkeit bzw. Stimmungsschwankungen.

Symptomverlauf

Das Auftreten erster Symptome einer Fibromyalgie hängt unter anderem von der Art und Weise ab, in der sich die Erkrankung bei einem Betroffenen einstellt. So kann es beispielsweise zu einem raschen Krankheitsbeginn mit schnell einsetzenden Symptomen kommen oder auch zu einem schleichenden Krankheitsbeginn, in dessen Rahmen auch entsprechende Symptome schleichend einsetzen. In den meisten Fällen nimmt die Fibromyalgie einen schleichenden Beginn. Auftretende Symptome können zunächst eher unspezifisch (nicht sicher auf Fibromyalgie hinweisend) sein. Solche unspezifischen Symptome sind etwa Beschwerden des Magen-Darm-Traktes oder Müdigkeit. Gelegentlich werden zu Beginn der Erkrankung auch innere Organe in ihrer Funktion beeinträchtigt. Im weiteren Krankheitsverlauf gesellen sich zu den genannten unspezifischen Symptomen häufig Schmerzen im Lendenbereich. Zu krankheitstypischen Haupt- und Nebensymptomen kommt es oft erst in einem weiteren Stadium der Erkrankung. In der Medizin wird im Schnitt von ca. 8 Jahren gesprochen, während denen sich aus anfänglichen Symptomen einer Fibromyalgie ein sogenanntes Vollbild (ein Erkrankungsmuster mit spezifischen Symptomen und Beschwerden) der Krankheit entwickelt. In der Regel zeigt sich bei Fibromyalgie-Patienten keine stetige Symptomverschlechterung im Krankheitsverlauf; vielmehr treten Symptome schubweise auf.

Das bedeutet, dass Zeiträume mit starken Beschwerden wechselweise abgelöst werden von beschwerdearmen Zeiträumen. Wie lange ein jeweiliger Fibromyalgie-Schub anhält und für welchen Zeitraum eine Symptomlinderung eintritt, ist verschieden und kann in der Regel nicht vorhergesehen werden. Vermutet wird allerdings, dass Belastungssituationen (etwa in Form von körperlichem oder psychischem Stress) oder überstandene Infektionskrankheiten das Auftreten eines Fibromyalgie-Schubs begünstigen können. Akut vorliegende Symptome bei Fibromyalgie können vermutlich durch verschiedene Faktoren verschlimmert werden; zu diesen Faktoren zählen (patientenabhängig) etwa Nässe, starke Sonneneinstrahlung oder Kälte. Aufgrund der häufig vergleichsweise langen Anfangsphase einer Fibromyalgie, während der vorwiegend unspezifische Symptome auftreten, wird eine korrekte Diagnose oft erschwert. Dies kann dazu führen, dass angemessene Therapieschritte verzögert werden und auftretenden Symptomen nicht ausreichend entgegengewirkt werden können. In einer weiteren Folge kann eine nicht stattfindende Behandlung zu Symptomverschlechterungen führen. Die ausbleibende Klarheit über den Hintergrund der eigenen Beschwerden in der Anfangsphase einer Fibromyalgie kann Patienten darüber hinaus auch psychisch belasten; nicht selten werden vom Umfeld körperliche Hintergründe für auftretende Symptome einer Fibromyalgie infrage gestellt.

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