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Magenkrebs Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Eine Krebserkrankung des Magens wird Magenkarzinom genannt. Weltweit ist Magenkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Die Krankheit macht in Deutschland zwar nur fünf Prozent der bösartigen Erkrankungen aus, aber zum Beispiel in Japan, Chile, China, Russland und Kolumbien ist Magenkrebs eine sehr häufige Erkrankung. Magenkrebs ist in den westlichen Ländern eine relativ seltene Krebserkrankung, und die Zahl der Neuerkrankungen nimmt kontinuierlich ab. Interessant ist die Entwicklung in den USA: In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war Magenkrebs in den Vereinigten Staaten die häufigste Krebstodesursache, heute ist Magenkrebs nur noch für 2,5 % aller Todesfälle an Krebs verantwortlich. In Deutschland erkranken mehr Männer als Frauen an Magenkrebs, die Erkrankung kommt vor allem im höheren Alter vor, das Durchschnittsalter von Erkrankten liegt bei 50 Jahren. Studien haben gezeigt, dass die Ernährungsweise und das Krebsrisiko zusammenhängen. Eine ungesunde Ernährung, vor allem der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an Nitrat und Nitrit, spielt eine große Rolle bei der Herausbildung von Magenkrebs. Gesalzene und geräucherte Nahrungsmittel fördern ebenfalls die Krankheit. Der regelmäßige Verzehr von Gemüse und Obst scheint vor mehreren Krebsarten, unter anderem vor Magenkrebs, zu schützen. Außerdem hängt das Magenkrebsrisiko mit einer zu geringen Menge an Vitamin C im Blut zusammen. Eine chronische Infektion mit Helicobacter pylori wird auch für den Ausbruch von Magenkrebs verantwortlich gemacht. Die Infektion begünstigt Magengeschwüre, somit steigt das Risiko für Magenkrebs bei der Infektion, aber keinesfalls führt jede Infektion zum Krebs. Es gibt zahlreiche patientenbezogene Risikofaktoren, zum Beispiel frühere Magenprobleme wie Magenschleimhautentzündung oder Adenome (gutartige Geschwülste) im Magen. Es gibt genetische Risikofaktoren für Magenkrebs. Das familiäre Magenkarzinomsyndrom erhöht das individuelle Risiko des Patienten. Außerdem besteht bei Menschen mit Blutgruppe A ein höheres Magenkrebsrisiko als bei Menschen mit anderen Blutgruppen. Rauchen gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren bei dieser Erkrankung. Zu den Risikopatienten zählen also Patienten mit familiärem Risiko, mit chronischer Magenschleimhautentzündung, Riesenfaltengastritis und Magenpolypen. Die Krebserkrankung fängt mit einem sogenannten Magenfrühkarziom an. Das ist ein Frühstadium von Magenkrebs. Die bösartigen Zellen befinden sich auf der inneren Schicht der Magenschleimhaut und bleiben eine Zeit lang örtlich begrenzt. Langsam wachsen die bösartigen Zellen durch die Magenwand, es sei denn, die Krankheit wird im Frühstadium erkannt. Wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird, so bilden sich Metastasen aus. Die Krankheit wird durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) diagnostiziert. Bei der Diagnose von Magenkrebs wird operativ eingegriffen. Der Magen wird teilweise oder komplett mit samt lokalen Lymphknoten entfernt. Etwa 70 % der Magenkrebserkrankungen werden erst im späten Stadium erkannt, deswegen ist die Sterberate relativ hoch. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach fünf Jahren liegt bei 80 %, wenn Magenkrebs im Frühstadium erkannt und behandelt wird. Je später die Erkrankung erkannt wird, desto schlechter sind die Heilungschancen. Nach fünf Jahren überleben durchschnittlich 15 % der Magenkrebspatienten, die dann in der Regel als geheilt erklärt werden können. Ein richtiger Ernährungsplan gilt als wichtigste Präventionsmaßnahme. Darunter versteht man den häufigen Verzehr von Obst und Gemüse, beziehungsweise die Reduktion von Fleisch. Eine weitere Vorbeugemaßnahme ist es, eine regelmäßige Magenspiegelung durchführen lassen, wenn ein familiäres Magenkarzinomsyndrom bekannt ist.

Symptome

Inhaltsverzeichnis zum Thema Magenkrebs

MagenkrebsDie Krebsvorstufe ist bei dieser Erkrankung, genauso wie bei anderen Krebserkrankungen, beinahe symptomlos. Dies erschwert die rechtzeitige Erkennung des Karzinoms. Wenn Magenkrebs früh erkannt wird, so kann die Krankheit operativ relativ einfach besiegt werden. Symptome wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch, Aufstoßen, Ekel vor Fleisch oder anderen Lebensmitteln, frühes Sättigungsgefühl, Übelkeit und Brechreiz treten erst im späteren Stadium auf und sind eher unspezifisch. Auch Schluckstörungen weisen auf fortgeschrittene Tumore hin. Weitere Symptome sind Gewichtsverlust, Schwierigkeiten beim Schlucken, Teerstuhl und Erbrechen von Blut. Seltenere Beschwerden bei einem Magenkarzinom sind Thrombosen oberflächlicher Venen, Verdickung der Oberhaut (Akanthose) und Blutarmut. Bestimmte Symptome von Magenkrebs, zum Beispiel Gewichtsabnahme, Schmerzen und Blutarmut, müssen sofort behandelt werden. Vor dem Magentumor werden manchmal Metastasen erkannt, zum Beispiel Tumore im Eierstock. Eine Folgeerscheinung kann auch eine Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle (Aszites) sein.

Untersuchung und Behandlung

Die Diagnose wird mit Hilfe einer Magenspiegelung gestellt, wobei kleine Gewebeproben entnommen werden. Diese Untersuchungsmethode ist viel zuverlässiger als die früher übliche Röntgenuntersuchung, da bei der letzteren Methode keine Gewebeentnahme möglich war. Zur genauen Untersuchung werden heutzutage Farbstoffe entwickelt, die, auf die Magenschleimhaut aufgetragen, über das Vorhandensein von Tumoren Bescheid geben. Zunächst wird die Ausbreitung von Tumoren festgestellt. Diese Untersuchung erfolgt durch Endosonographie, indem ein Endoskop in den Magen eingeführt wird und das Gewebe beurteilt wird. Zudem werden Blutuntersuchungen gemacht, und der Bauch- und der Beckenraum werden mit Ultraschall untersucht. Eventuell wird mit Hilfe einer Computertomographie nach weiteren, größeren Metastasen gesucht. Nach der Diagnosestellung werden weitere Organe, wie zum Beispiel die Leber, untersucht, außerdem müssen die großen Lymphknoten gründlich beobachtet werden. Es gibt unterschiedliche Typen des Magenkarzinoms. Das polypoide Karzinom wächst wie ein Polyp in das Magenlumen hinein und geht von der Mageninnenseite aus. Das ulzerierende Karzinom ähnelt einem Magengeschwür, der Unterschied ist aber, dass das Karzinom unregelmäßige Ränder hat. Diese zwei Typen von Magenkrebs machen jeweils ein Drittel der gesamten Vorkommen von Magenkrebs aus. Der dritte Typ des Magenkarzinoms ist der diffuse Typ, der das Gewebe im Magen infiltriert. Dieser Typ ist bei einem Zehntel der Magenkrebserkrankungen nachzuweisen. Die einzig sinnvolle Therapie bei Magenkrebs ist der operative Eingriff. Je nach Ausmaß des Magenkrebses wird ein Teil des Magens oder gar das ganze Organ entfernt. Bei einer partiellen Entfernung des Magens wird der Rest mit dem Dünndarm verbunden, aus dem Dünndarm wird ein sogenannter Ersatzdarm gebildet. Wenn es am Mageneingang einen Tumor gibt, dann wird auch ein Teil der Speiseröhre entfernt. Wenn der ganze Magen oder zumindest der größte Teil des Magens herausoperiert wurde, so kann der Patient kein Vitamin B12 mehr aufnehmen, weil zur Aufnahme ein Kofaktor notwendig ist, der vom Magen produziert wird. In diesem Fall muss der Patient in regelmäßigen Abständen Vitamin B12 in Form einer Spritze verabreicht bekommen. Bei einem fortgeschrittenen Stadium werden eventuell operativ Prothesen eingelegt. Alternativ zu den operativen Eingriffen wäre theoretisch eine Behandlung durch Chemotherapie und Strahlentherapie möglich. Deren Wirkung ist aber umstritten. In letzter Zeit werden klinische Studien mit Antikörpern, Interferonen und Interleukinen durchgeführt, bislang wurden aber keine Ergebnisse präsentiert. Nach einer Operation muss der Patient regelmäßig kontrolliert werden, zunächst alle drei Monate und nach zwei Jahren alle sechs Monate erfolgen die Nachsorgeuntersuchungen. Diese schließen einen möglichen Rückfall aus. Die Nachsorgeuntersuchungen beinhalten unter anderem Labortests, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen.

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