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Skoliose Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Bei der Skoliose handelt es sich um eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die sich eindeutig von der normalen Biegung unterscheidet. Leichte Verkrümmungen der Wirbelsäule sind bei vielen Menschen zu finden und ziehen meist keine gravierenden Beeinträchtigungen nach sich. Gut drei Prozent aller Menschen sind aber von einer Skoliose betroffen, die Beschwerden verursacht. In Deutschland leiden rund 400.000 Menschen an der Wirbelsäulenerkrankung Skoliose. Unsere Wirbelsäule besitzt eine natürliche, s-förmige Krümmung, die für die Bewegung wichtig ist. Alle Wirbel sind für sich beweglich, doch bei einer Skoliose lässt sich die Wirbelsäule nicht mehr in die natürliche Ausgangsposition zurückdrehen. Während sich eine leichte Skoliose auf den Alltag wenig auswirkt, kann eine schwere Ausprägung dieser Erkrankung bestimmte Tätigkeiten unmöglich machen. Manche Menschen benötigen sogar ein Korsett, damit sie einigermaßen gerade laufen können. Dank moderner Operationstechniken ist es heute möglich, eine Skoliose dauerhaft zu heilen. Nach einer Skoliose Operationen sind die Menschen nicht mehr gezwungen, ein unangenehmes Korsett zu tragen, das sie einschnürt und vielleicht sogar die Atmung behindert.

Ursachen

SkolioseEine schlechte Körperhaltung oder einseitiges Tragen von schweren Taschen sind keine Ursachen für eine Skoliose, denn anders als bei einem Hohlkreuz oder hängenden Schultern lässt sich die Skoliose nicht korrigieren, indem man sich aktiv aufrichtet. Die Ursache für die Verbiegung des Rückgrats ist bei 90 Prozent der Betroffenen nicht bekannt. Als mögliche Ursachen für eine Skoliose kommt eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule in Betracht. Auch Menschen mit unterschiedlich langen Beinen können eine Skoliose entwickeln. Andere Erkrankungen wie Spina bifida, spinale Muskelatrophie und Wirbelsäulentumore können ebenfalls zu einer Skoliose führen. Eine schwach ausgeprägte Muskulatur in Bauch und Rücken kann die Bildung einer Skoliose auch begünstigen. Da die Wirbelsäule besonders in jungen Jahren in einer hohen, elastischen Spannung gehalten werden muss, ist es wichtig, dass kein Missverhältnis zwischen der Wirbelsäule einerseits und den auf sie wirkenden Kräften besteht.

Symptome einer Skoliose

Sind die Schultern unterschiedlich hoch, kann das auf eine derartige Erkrankung hinweisen. Hat man beim Betrachten im Spiegel das Gefühl, das der Kopf nicht in der Mitte über dem Körper sitzt, kann eine Krümmung der Wirbelsäule daran schuld sein. Ebenso, wenn man die rechte und linke Seite des Brustkorbes miteinander vergleicht und sie unterschiedlich wirken. In all diesen Fällen sollte ein Orthopäde aufgesucht werden, der die Symptome untersucht. Auch eine Veränderung der Haut im Bereich der Wirbelsäule kann ein Indiz für eine Skoliose sein. Auffällig und unbedingt behandlungswürdig ist es, wenn sich der ganze Körper zur Seite neigt oder eine Rippe hervorsteht.

Diagnose der Skoliose

Ein wenig schief ist jeder Mensch, das liegt in der Anatomie begründet, die von Natur aus nie vollkommen symmetrisch ist. Das macht im Normalfall auch keinerlei Beschwerden. Liegt der Krümmungswinkel allerdings über 10°, kann man von einer Skoliose sprechen. Vor allem bei Kindern, die noch im Wachstum sind, besteht nun Handlungsbedarf und man sollte dringend einen Orthopäden aufsuchen. Der Facharzt führt typische Untersuchungen wie Röntgen, eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) durch. Mithilfe der technischen Geräte wird die Krümmung der Wirbelsäule vermessen und der Schweregrad bestimmt. Ab 25° bis 30° gilt die Krümmung der Wirbelsäule als wesentlich, liegt sie über 45°, handelt es sich um eine schwere Krümmung. Die Skoliose ist im Anfangsstadium meist schmerzfrei, daher erkennt man sie am ehesten an den anatomischen Veränderungen der Wirbelsäule. Diese treten allerdings erst nach einem längeren Krankheitsverlauf sichtbar in Erscheinung. Es können durchaus mehrere Abschnitte der Wirbelsäule befallen sein. Jungen sind viermal häufiger von Skoliose betroffen als Mädchen. Durch die Skoliose ist der Erkrankte in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Wenn sich die Rippen nicht mehr problemlos bewegen, wird meist auch die Atmung beeinträchtigt. Bei fortgeschrittener Skoliose sieht der Brustkorb zunehmend deformiert aus, was auch von außen gut sichtbar ist. Herz und Lunge werden zusammengedrückt und in ihrer Funktion beeinträchtigt. Eine Skoliose im unteren Wirbelbereich kann auch die Bauchorgane schädigen. Eine weitere Begleiterscheinung der Skoliose sind Rückenschmerzen, aber auch Nacken- und Kopfschmerzen. Zusätzlich werden andere Gelenke belastet. Als Folgeerscheinung der einseitigen Belastung kann sich auch schon früh eine Arthrose ausbilden. Lebensqualität und Leistungsfähigkeit werden durch die Skoliose stark gemindert. Auch die psychische Belastung ist enorm, denn die optische Veränderung des Rumpfes wird vor allem von jungen Menschen als ästhetisch abstoßend und sehr belastend empfunden.

Behandlung der Skoliose

Viele leichte Skoliosen können mit einer speziellen Physiotherapie behandelt werden. Sobald die Krümmung über 25° liegt, ist das Tragen eines Korsetts erforderlich, ergänzt von regelmäßiger Physiotherapie. Ist die Verbiegung der Wirbelsäule stärker, sollte operiert werden. Auch wenn keine Schmerzen bestehen, sind die Beschwerden einer ausgeprägten Skoliose vorprogrammiert. Schmerzhafte Abnutzungserscheinungen an Wirbeln und den Bandscheiben sind unausweichlich und mit der fortschreitenden Krümmung der Wirbelsäule wird sogar die Lunge eingequetscht. Die Folge sind Atembeschwerden, im schlimmsten Fall kann sogar das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt sein. Je früher eine Operation erfolgt, desto effektiver ist die Hilfe.

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Konservative dreidimensionale Skoliosebehandlung

Diese Behandlungsform nach Katharina Schroth wurde im Jahr 1921 entwickelt und kombiniert die Behandlung mit einer Orthese (Korsett) mit physiotherapeutischen Methoden. Die Behandlung basiert auf wissenschaftlich anerkannten Grundlagen und unterliegt modernen Standards. Skoliosen waren schon im Altertum bekannt und Zeichnungen über die Behandlungsform erinnern eher an Folterwerkzeuge denn an medizinische Therapie. Heute sind Korsetts zwar wesentlich komfortabler, doch vielfach befreit erst eine Operation die Erkrankten von ihren Beschwerden. Die ist heute wesentlich risikoärmer als noch vor dreißig Jahren.

Operationen

Skoliose Operationen sollten immer in orthopädischen Therapiezentren bzw. Kliniken durchgeführt werden. Moderne Implantate können die verformte Wirbelsäule hervorragend korrigieren und schenken den Betroffenen ein völlig neues Lebensgefühl. Eine Operation am Rückgrat ist trotzdem nie ohne Risiko. Bei dem Eingriff werden Titanstangen seitlich oder rückwärtig mit den Wirbelkörpern verschraubt. Um das gut hinzubekommen, braucht der Arzt viel Erfahrung. Ein falscher Handgriff könnte das Rückenmark verletzen und sogar eine Querschnittlähmung verursachen. Bei Operationen bestehen allgemein Risiken wie die Gefahr durch Narkose oder eine Infektion.