Blutkrebs, in der Sprache der Mediziner Leukämie, tritt im Vergleich zu anderen Krebsarten eher selten auf. Bei Leukämie handelt es sich um eine Krebserkrankung bei der es zu einer überschießenden Vermehrung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Knochenmark kommt. Diese weißen Blutkörperchen sind jedoch noch unreif und somit funktionsuntüchtig. Das stört wiederum eine normale Blutbildung und es mangelt infolgedessen an roten Blutkörperchen sowie den zugehörigen Blutplättchen. Das Krankheitsbild geht mit Müdigkeit, Blässe, erhöhtem Infektrisiko und Blutungsneigung daher. Dank moderner Therapieverfahren kann Leukämie mittlerweile in den meisten Fällen geheilt werden.
Definition
Inhaltsverzeichnis zum Thema Blutkrebs
Bei Blutkrebs kommt es zu einer Erkrankung des blutbildenden Systems, d. h. eine bestimmte Sorte der weißen Blutkörperchen vermehrt sich unkontrolliert. Der überwiegende Teil oder sogar der komplette Teil schwemmt die unreifen weißen Blutkörperchen in die Blutbahn und streuen in verschiedene Organe in das lymphatische System oder in das Körpergewebe. Das Immunsystem und Organe, wie die Lymphknoten, die Milz oder die Mandeln bilden dabei das lymphatische System. Die nicht funktionstüchtigen erkrankten Blutzellen bilden sich vermehrt im Knochenmark und verdrängen dort die Blutstammzellen, die für die gesamte Blutzellenbildung verantwortlich sind. Der Verlauf der Leukämie wird in eine akute sowie chronische Art unterschieden. Bei einem schnellen Verlauf der Leukämie spricht man von einer Akuterkrankung und ein schleichender Verlauf ist ein Zeichen für eine chronische Erkrankung.. Bei einem chronischen Verlauf kann es Monate bis hin zu Jahren dauern, bis die Erkrankung sich mit ihren Symptomen zeigt. Aufgrund von Reifegraden, die entweder unreifzellig oder reitzellig sein können, sowie der Abstammung vermehrter gebildeten Leukozyten unterteilt sich Leukämie. Eine myeloische Leukämie sind entartete Leukozyten. Diese stammen aus dem Knochenmarksgewebe, aus dem sich verschiedene Blutzellen entwickeln, wie z. B. die sogenannten Granulozyten. Eine lymphatische Leukämie entsteht durch eine bösartige Entartung anderer Zellfamilien, der sogenannten Lymphozyten.
Ursachen
Die genaue Ursache für Leukämie ist bis heute noch nicht geklärt. Bisher konnten jedoch radioaktive Strahlen sowie Röntgenstrahlen, chemische Lösungsmittel, wie Benzol, bestimmte Medikamente wie Zytostatika und Defekte im Immunsystem, nachweislich als Risikofaktoren identifiziert werden. Das Philadelphiachromosom steht im kausalen Zusammenhang bei Patienten, welche an myeloischer Leukämie leiden. Hierbei ist das Chromosom 22 des menschlichen Erbguts verändert oder defekt. Eine weitere Ursache für Blutkrebs stellt das Rauchen dar. Bei der Entstehung einer Virusinfektion spielt ein spezieller Virus, den „humanen T-Zell-Leukämie-Virus, eine wichtige Rolle. Dieser kann Jahrzehnte später zur „humanen T-Zell-Leukämie führen, was in der Praxis jedoch relativ selten vorkommt.
Symptome
Sehr häufig treten bei Leukämie Müdigkeit, Blässe, Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Infektanfälligkeit sowie eine erhöhte Blutungsneigung als Symptome auf. Die normale Produktion von weißen und roten Blutzellen und Blutplättchen breitet sich im Knochenmark aus und bildet dort Blutkrebs. Die Anzahl der lebenswichtigen Zellen sinkt somit und durch den daraus resultierenden Mangel entsteht Blutkrebs. Es kommt zu Symptomen wie Blutarmut (Anämie) gepaart mit Müdigkeit, Blässe, Schwindel und Atemnot. Durch das Fehlen von funktionstüchtigen weißen Blutkörperchen wird der Patient anfällig für Infektionskrankheiten, besonders denen mit Bakterien und Pilzen. Die Blutgerinnung des Patienten ist wegen des Mangels an Blutplättchen herabgesetzt und es entsteht eine erhöhte Blutungsneigung. Sichere Anzeichen wie Nasenbluten, punktförmige Einblutungen der Haut und Blutgüsse weißen auf Leukämie hin. Der Mediziner ist auch in der Lage Symptome von Leukämie zu ertasten. Sowohl die Milz und die Leber als auch die Lymphknoten vergrößern sich. Eine Hirnhautentzündung mit neurologischen Ursachen wie Kopfschmerzen oder Lähmungserscheinungen können im Rahmen von Leukämie entstehen. Die Symptome von Leukämie entwickeln sich bei einer akuten Leukämie sehr schnell, wohin gegen die Symptome und typischen Anzeichen von Leukämie bei einem chronischen Verlauf schleichend entwickelt und dadurch sehr lange unentdeckt bleibt.
Diagnose
Zum Verifizieren einer Leukämie lässt der Mediziner eine Blutbilduntersuchung machen bei derer Blutuntersuchung ein sogenanntes Differenzialblutbild erstellt wird. Bei dieser Blutuntersuchung werden die Blutzellbestandteile mikroskopisch untersucht und die verschiedenen Blutzellen gezählt. Bei der Differenzialblutuntersuchung werden die unterschiedlichen Blutzellarten sowohl nach Reifungsstadien der weißen und roten Blutkörperchen festgestellt. Bei einer normalen Anzahl von weißen, roten Blutkörperchen als auch der Blutplättchen ist eine Leukämie sehr unwahrscheinlich. Ein typisches Blutbild für Leukämie zeigen die verschiedenen Formen. Dies alles erhärtet den Leukämie-Verdacht und zur Absicherung macht der Mediziner eine Knochenmarksbiopsie. Mittels örtlicher Betäubung entnimmt der Mediziner eine Knochenmarksprobe aus dem Hüftknochen oder dem Brustbein. Lassen sich viele unreife Blutzellen in der Blutprobe nachwiesen, so ist Leukämie die Diagnose. Auch unter Mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Röntgen, einer Computertomografie (CT) oder durch Ultraschall können krebsbefallene Lymphknoten aufgespürt werden.
Therapie
Bei Leukämie wird nach der Form der Leukämie eine Therapie eingeleitet. Die häufigste Form der Therapie wird mit einer Chemotherapie behandelt. Die Medikamentenform, die zur Behandlung der Krebserkrankung ausgewählt wird, sind Zytostatika. Diese Medikamente sind Zellgifte, die die Vermehrung und das Wachstum von Krebszellen eindämmen. Es ist das bevorzugte Medikament, da die Krebszellen sehr rasch und sehr häufig sich teilen. Da im Körper aber auch gesunde Zellen sich rasch teilen, wie z. B.: Die Schleimhautzellen können leider auch gesunde Zellen vorübergehend beschädigt werden. Es werden einzelne Zytostatika auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen zeitgleich behandelt werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes während der Krankheit ist unerlässlich. Da eine Chemotherapie vorübergehend das Knochenmark schädigt, kann die Bildung von neuen Blutzellen und Zellen des Immunsystems, sehr stark beeinträchtigt werden. Infolge dessen kann es zur Blutarmut führen und damit ist ein erhöhtes Risiko von Blutungen und von Infektionen gegeben. Weitere mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie können Übelkeit, Erbrechen, allgemeine Abgeschlagenheit, Schleimhautentzündungen oder Haarausfall kommen. Die Zytostatika selbst können auch selbst Krebs erzeugen. Es ist daher wichtig, dass genau die Nutzen und die Risiken vorher abgeklärt werden. Es besteht jedoch bei einer Chemotherapie die Möglichkeit, Leukämie zu bekämpfen. Je nach Art der Leukämie sind der Umfang, die Stärke und die Form der Chemotherapie unterschiedlich stark ausgeprägt.
Vorbeugung
Da es derzeit keine Möglichkeiten zur Früherkennung von Leukämie gibt, können folgerichtig auch keine Maßnahmen getroffen werden. Das Risiko lässt sich aber minimieren, wer Vorsicht bei chemischen Substanzen und Röntgenstrahlen walten lässt. Um überflüssiges Röntgen vorzubeugen, kann das Anlegen eines Röntgenpasses hilfreich sein. Alarmierend sollten anhaltende Beschwerden wie Schwäche, Unwohlsein, Abgeschlagenheit und Fieber sein, deshalb sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Denn bei Leukämie gilt ebenso wie für andere Krankheiten, je früherer die Erkrankungen erkannt werden, desto besser ihre Heilungschancen.