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Tetanus Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Tetanus ist eine der Erkrankungen, denen in Deutschland durch flächendeckende Impfungen begegnet wird. Deshalb ist die Infektionsrate in den letzten Jahren immer niedriger geworden. Die erste Impfung erfolgt bereits im Säuglingsalter. Um geimpft werden zu können, muss das Baby mindestens acht Wochen alt sein. Nach der Grundimmunisierung erfolgen Auffrischungen im Kindes- und Jugendalter. Im Erwachsenenalter sollte die Tetanus-Impfung mindestens alle zehn Jahre erneuert werden. Eine weitere Möglichkeit, eine Infizierung mit dem Wundstarrkrampf zu verhindern, besteht in einer Sofort-Impfung nach Erleiden von Verletzungen, die den Wundstarrkrampf auslösen können. Aufgrund der bundesweit eingeführten Impfungen kommen in Deutschland kaum noch Tetanusfälle vor. Anders ist es in den Entwicklungsländern, ganz besonders in Afrika, wo immer noch zahlreiche Menschen an der Erkrankung leiden und im schlimmsten Fall auch daran sterben. Die häufigste Infektionsquelle sind verunreinigte Verletzungen. Die ziehen sich die Patienten häufig bei der Gartenarbeit zu, da Blumenerde besonders oft das Bakterium beheimatet, das für den Wundstarrkrampf verantwortlich ist. Auch Kratzer von Haustieren, die zuvor draußen unterwegs waren, sind eine häufige Infektionsquelle. Deshalb ist es ratsam, bei der Arbeit mit Erde und Pflanzen Gartenhandschuhe zu tragen, um Verletzungen und deren Verunreinigung zu vermeiden. Dies ist die beste Form der Prävention.

Kommt es aber dennoch zu Verletzungen, die höchstwahrscheinlich verunreinigt sind, muss bei fehlender Tetanus-Impfung sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dieser holt dann die Impfung nach. Geschieht dies nicht, kann das den Tod des Patienten zur Folge haben: Bis zur Hälfte aller Tetanus-Patienten überleben den Wundstarrkrampf nicht. Die Infektion führt besonders dann zum Tod, wenn sie unbehandelt bleibt. Bei den Patienten, die die Tetanus-Infektion überleben, bleiben zum Teil lebenslang Folgen der Erkrankung zurück. Ob ein Risiko besteht, kann jeder selbst überprüfen. Im Impfpass sind alle Impfungen verzeichnet. Ist die Tetanus-Impfung schon länger als zehn Jahre her, sollte sie vom Arzt aufgefrischt werden. Dies ist absolut unproblematisch und birgt so gut wie kein Risiko. Sobald die Impfung aufgefrischt ist, besteht keine Gefahr mehr, an einer Tetanus-Infektion zu erkranken.

Symptome des Wundstarrkrampfes

Inhaltsverzeichnis zum Thema Tetanus

TetanusTetanus entsteht durch Erreger vom Typ Clostridium tetani. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das sich sehr häufig in jeder Form von Erde befindet. Das Erdreich ist die ideale Heimat für dieses Bakterium, denn die von ihm gebildeten Sporen können dort viele Jahre am Leben bleiben. Doch nicht nur in der Erde selbst vermehren sich solche Sporen. Auch an den Stacheln und Dornen von Blumen, an Werkzeugen und Nägeln können sie haften. Deshalb sind Tetanus-Infektionen durch Nägel und Werkzeuge besonders häufig. Auch Tierkot ist oft von Sporen des Bakteriums durchsetzt. Kommt ein Mensch mit einer noch so minimalen Wunde mit den Sporen in Verbindung, siedeln diese sich schnell in der Wunde an. Sobald die Sporen sich festgesetzt haben, beginnt ihre rasante Vermehrung. Bei der Vermehrung produzieren sie zwei unterschiedliche Giftstoffe: Tetanolysin und Tetanospasmin. Verantwortlich für die Entstehung des Wundstarrkrampfes ist das Gift Tetanospasmin. Das Gift greift die Nervenbahnen an und sorgt so für die typischen Symptome des Wundstarrkrampfes. Die Betroffenen leiden unter starken, krampfartigen Verzerrungen, die zunächst vor allem die Zungen- und Mundmuskulatur betreffen. Kurz nach der Infektion kann der Mund oft bereits nicht mehr vollständig geöffnet werden. An dieser symptomatischen Mundstarre lässt sich der Wundstarrkrampf zweifelsfrei erkennen. Der typische Gesichtsausdruck, der durch diese Starre entsteht, gleicht einem verkrampften Lächeln. Dabei sind die Augenbrauen ständig hochgezogen. Schreitet die Infektion weiter fort, greifen die Muskelkrämpfe und -verzerrungen auf den restlichen Körper über. Zu den weiteren Symptomen des Wundstarrkrampfes gehören Halsschmerzen, Beschwerden beim Schlucken, Kopfschmerzen und Herzrasen. Häufig verspürt der Patient eine starke Unruhe und eine erhöhte Reizbarkeit. Hinzu kommen ein steifer Hals und die Verkrampfung von Armen und / oder Beinen. Es ist möglich, dass die Muskelkrämpfe erst durch Reize von außen - z.B. Berührungen - ausgelöst werden. Schreitet der Wundstarrkrampf weiter fort, zeigen sich noch ernstere Symptome. Durch Krämpfe in der Bauch- und Rückenmuskulatur ist nun auch der Verdauungstrakt von Einschränkungen betroffen. Der Patient leidet unter Verstopfung, Bauchkrämpfen und starken Schmerzen im gesamten Bauchraum. Im weiteren Verlauf ist es ihm unmöglich zu sprechen oder zu schreien. Spätestens dann wird der Wundstarrkrampf lebensbedrohlich, da der Betroffene nun nicht mehr selbständig dazu in der Lage ist, um Hilfe zu rufen. Im letzten Stadium des Wundstarrkrampfes setzt die Atmung aus. Wird der Patient nun nicht umgehend behandelt und von einem Notarzt beatmet, kommt es zum Tod durch Ersticken.

Menschen, die kurz nach einer Verletzung eines der genannten Symptome bei sich beobachten, müssen sofort ins Krankenhaus. Leider passiert es immer noch häufig, dass die Betroffenen davon überzeugt sind, ihre Verletzung sei zu klein, um einen Wundstarrkrampf verursacht zu haben. Es reichen jedoch bereits winzige Risse in der Haut, um den Bakterien ein ungehindertes Eindringen zu ermöglichen.

Im Krankenhaus wird die Infektion operativ behandelt. Der Arzt entfernt einen möglichst großen Teil des betroffenen Gewebes. Zusätzlich werden Antibiotika verabreicht, um das Bakterium, das die Infektion ausgelöst hat, zu eliminieren. Da die Antibiotika nur gegen das Bakterium selbst helfen, jedoch nicht gegen die Gifte, die es zu diesem Zeitpunkt bereits freigesetzt hat, spritzt der Arzt dem Patienten Antikörper, die gegen die Giftstoffe im Körper wirken. Erfolgt die Behandlung kurz nach der Infektion, ist die Aussicht, dass der Wundstarrkrampf ohne Spätfolgen beseitigt werden kann, besonders hoch. Gerade dann wenn bereits schwere Muskelstarren eingetreten sind, sinkt die Aussicht, dass der Patient die Krankheit ohne Folgeschäden übersteht. Deshalb sollte jeder, der von einer Verletzung betroffen ist, die eventuell verunreinigt sein kann, weil sie bei der Arbeit mit Werkzeug, durch ein Haustier oder im Garten entstand, sofort im Impfpass überprüfen, wie lange die letzte Tetanus-Impfung zurückliegt. Sind es mehr als zehn Jahre, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden, der die Impfung nachholt. Dies sollte nach Möglichkeit passieren, bevor sich erste Symptome zeigen.