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Pankreatitis Symptome, Ursachen & Krankheitsverlauf

Die Bauchspeicheldrüse oder Pankreas ist eine sehr kleine, aber auch sehr wichtige Drüse des Menschen. Sie befindet sich im hinteren, oberen Bauchraum und ist für verschiedene Vorgänge der Verdauung und des Stoffwechsels zuständig. Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse treten meist akut auf, es gibt aber auch Fälle von chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Eine Pankreatitis ist immer eine schwere Erkrankung, die den ganzen menschlichen Körper und auch die Psyche in Mitleidenschaft zieht.

Symptome

Inhaltsverzeichnis zum Thema Pankreatitis

Eine akute Pankreatitis ist meist mit schier unerträglichen Schmerzen verbunden. Da die Bauchspeicheldrüse im hinteren Bauchraum liegt, strahlen die Schmerzen in den Rücken und den ganzen Bauchraum aus. Diese Schmerzen treten meist plötzlich auf und der betroffene Patient muss umgehend in ärztliche Behandlung und idealerweise in ein Krankenhaus. Die akute Pankreatitis wird in vielen Fällen durch einen vorausgegangenen Alkohol-Exzess ausgelöst. Aber deshalb kann man nicht davon ausgehen, dass jeder Pankreas-Patient Alkohol trinkt. Es gibt noch viele andere Ursachen für eine akute Pankreatitis, wie beispielsweise sehr häufig Gallensteine und etwas seltener virale Infekte. Auch bestimmte Medikamente können eine Pankreatitis auslösen. Daneben gibt es auch Fälle von akuter Pankreatitis, bei denen die Ärzte überhaupt keine Ursache feststellen können. Patienten mit akuter Pankreatitis zeigen neben heftigen Schmerzen noch eine ganze Menge anderer Symptome. Dazu zählen Übelkeit und Erbrechen und sie leiden auch unter starkem Meteorismus. In den meisten Fällen haben die Patienten auch Fieber, sie erbrechen und sind in einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Die Miktion ist bei einer gleichzeitig vorliegenden Obstipation gesteigert. Die Patienten schwitzen sehr stark und oft ist ihr Gesicht und ihr Bauch aufgedunsen. Liegt gleichzeitig eine Steinerkrankung der Gallenwege vor, so kommt es meist zu einem starken Ikterus. Daneben kann auch eine Bauchwassersucht auftreten, bei der Aszites den Bauchraum mit eiweißreicher Flüssigkeit füllt. Und hier besteht die große Schwierigkeit der akuten Pankreatitis, die mit Gallensteinen zusammenhängt. Der Patient kann wegen der Infektion nicht an den Gallensteinen operiert werden, diese verschlimmern aber die Pankreatitis. Dem Patienten müssen, sobald sich die Pankreaswerte einigermaßen stabilisiert haben, die Gallensteine und meist auch die komplette Galle entfernt werden. Das alles kann sich über Monate hinziehen und neuerliche Bauchspeicheldrüsenentzündungen verhindern immer wieder die Gallenoperation. Der internistische Chirurg wird die erste Gelegenheit wahrnehmen, um den Patienten zu operieren. Selbst nach einer rechtzeitigen Gallenoperation kann es in den nächsten Monaten immer wieder zu einer akuten oder auch einer bereits chronischen Pankreatitis kommen. Die Patienten leiden dabei zusätzlich unter Gewichtsverlust und Schwächeanfällen. Pankreas-Patienten zeigen eventuell auch eine Reihe von psychischen und seelischen Symptomen. Sie leiden mitunter unter Depressionen, Schwermut, Todesängsten und Veränderungen des Verhaltens. Die Angst vor neuerlichen Bauchspeicheldrüsenentzündungen verursacht mitunter auch Panikattacken, sobald die geringsten Bauchschmerzen oder Unwohlsein auftreten. Pankreaspatienten müssen deshalb engmaschig behandelt und betreut werden. Die klinische Diagnose der Pankreatitis wird durch körperliche Untersuchungen und das Blutbild erhärtet. Ultraschalluntersuchungen sind hilfreich, genügen aber oftmals nicht. Deshalb werden im Krankenhaus meist zusätzlich Kontraströntgenaufnahmen und eine Computertomographie angeordnet. Dazu kommt eventuell ein ERCP der Gallengänge, um Klarheit über Gallensteine und Gallengrieß zu erlangen. Dem Patienten wird auch sofort Blut abgenommen, um die Pankreaswerte und die Entzündungswerte zu bestimmen. Dieses Blutbild umfasst die Feststellung der Leukozytenzahl und im Serum werden Werte wie Amylase, Bilirubin, GOT, Alkalische Phosphatese, Gamma-GT, Gerinnungswerte und der Blutzuckerwert bestimmt. Dazu kommt der sehr wichtige Wert der Lipase, die den Zustand der Pankreas anzeigt. Patienten mit akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung sind meist Intensivpatienten, die Infusionen bekommen und nahtlos überwacht werden. Je nach Schwere und Ursache der Bauchspeicheldrüsenentzündung treten zusätzliche schwere Symptome auf. Die hämorrhagische Diathese äußert sich in Einblutungen, da dabei eine Blutgerinnungsstörung vorliegt. Typisch sind bei der hämorrhagischen Diathese unter Pankreasentzündungen Einblutungen der Haut im Bereich des Bauches. Auch Spider Naevi, also sternförmige kleine Einblutungen am Körper, kommen bei akuter Pankreatitis vor. Auch eine Hautrötung der Handflächen wie bei Leberkranken wird beobachtet. Pankreas-Patienten müssen, nach anfänglicher Nahrungskarenz, eine meist strenge Diät halten. Es wird ihnen bei länger anhaltenden Beschwerden neben hohen Antibiotikagaben auch eventuell Lipase verabreicht, um die Verdauung zu unterstützen. Eine akute Pankreatitis zieht meist auch den Darm in Mitleidenschaft. Die Antibiotikagaben können zu Pilzbefall der Zunge, der Speiseröhre, des Magens und des Darms führen.

Symptome bei der chronischen Pankreatitis

PankreatitisNeben der akuten Pankreatitis gibt es auch chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Oder eine akute Pankreatitis chronifiziert sich und erfordert eine kontinuierliche medikamentöse Behandlung. Chronische Pankreatitis zeigt eine ähnliche Symptomatik wie die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Auch hier ist Alkoholmissbrauch einer der Hauptgründe für eine chronifizierte Entzündung. Aber auch schon im Kindesalter kann eine chronische Pankreatitis auftreten, die sogenannte hereditäre, autosomal-dominante Variante. Dabei kann es zu der gefährlichen Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse mit nekrotischen Vorgängen kommen. Auch eine Hyperkalzämie oder eine chronische Niereninsuffizienz können eine chronische Pankreatitis begünstigen. Und wie bei der akuten Pankreatitis können auch bestimmte Medikamente eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen. Bei zirka 15% der Patienten kann überhaupt kein Grund für die chronische Pankreatitis gefunden werden. Die Symptome der chronischen Pankreatitis sind ähnlich wie die der akuten Entzündung. Bauchschmerzen, die über Tage anhalten können gehören genauso dazu wie Maldigestion, Nahrungsintoleranz und typische Fettstühle. Chronischer Meteorismus quält die Betroffenen genauso wie immer wiederkehrender Durchfall. Genau wie bei der akuten Entzündung kann der ganze Bauchraum samt Pfortader, Magen und Darm in Mitleidenschaft gezogen sein. Alle Pankreatitis-Patienten werden auch routinemäßig auf Tumoren untersucht. Allerdings kann der Krebs der Bauchspeicheldrüse im Anfangsstadium auch relativ symptomarm oder gar symptomlos verlaufen und er wird oftmals viel zu spät entdeckt. Dann haben sich bereits Metastasen im Körper gebildet, die dem Patienten das Leben kosten können. Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle Erkrankungen der Pankreas relativ schwer verlaufen und vom Patienten und seinem Umfeld viel Geduld und gute Pflege erfordern. Schnelle Heilung gibt es nur in seltenen Fällen.

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